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Handball-3. Liga Handball-3. Liga: "Ein Platzierungsspiel"

Von Daniel George 23.04.2015, 19:12
Radek Sliwka, hier im Hinspiel gegen Kirchzell am Ball, konnte zuletzt gegen Köthen nicht überzeugen.
Radek Sliwka, hier im Hinspiel gegen Kirchzell am Ball, konnte zuletzt gegen Köthen nicht überzeugen. Bösener Lizenz

Dessau-Roßlau - Die Tage nach dem Derby waren keine einfachen. Mit dem 20:20 gegen die HG 85 Köthen hatte beim Dessau-Roßlauer HV niemand gerechnet. „Es war schon eine gewisse Enttäuschung zu spüren“, blickt Trainer Uwe Jungandreas auf die ersten Trainingstage dieser Woche zurück. Davon zu sprechen, dass er eine Reaktion erwarte, ist dem DRHV-Coach vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend beim TV Kirchzell (Beginn: 19.30 Uhr) trotzdem fremd. „Wir haben ja nicht mit zehn Toren verloren“, sagt Jungandreas, „aber klar müssen wir wieder besser spielen.“

Schmidt und Hoffmann fraglich

Im drittletzten Spiel dieser Saison geht es gegen einen Tabellennachbarn. Kirchzell ist Sechster, Dessau-Roßlau Fünfter. Am vergangenen Wochenende hatte der DRHV noch Glück, dass sich Kirchzell überraschend beim Northeimer HC geschlagen geben musste und so nicht vorbeiziehen konnte. Dafür „werden sie jetzt aber ordentlich Schaum vor dem Mund haben“, vermutet Uwe Jungandreas.

„Wir haben unsere Leistung noch einmal per Video analysiert und alles besprochen, was es zu besprechen gab. Nun geht der Blick nach vorne zum Spiel gegen Dessau“, wird Kirchzells Trainer Gottfried Kunz auf der Internetseite des Vereins zitiert. An das Hinspiel hat Kirchzell jedenfalls gute Erinnerungen: In der Anhalt-Arena gelang dem TV ein 28:28-Unentschieden. Kirchzell gehört damit zum illustren Kreis dreier Mannschaften, die beim Dessau-Roßlauer HV punkten konnten. Neben der MSG Groß-Bieberau/Modau, die an Spieltag eins in der Anhalt-Arena gewann, zählt seit dem vergangenen Sonntag auch Köthen dazu.

Sportlich läuft es bei den Drittliga-Handballern der HG 85 Köthen so gut wie lange nicht. Die Mannschaft um Spielertrainer Steffen Fischer ist auf dem besten Weg, sich für eine Relegation zu qualifizieren. Doch im und um den Verein entsteht mehr und mehr Unruhe.

Vor wenigen Tagen ging eine Interessengemeinschaft unter Federführung von Dr. Bodo Kreutzmann an die Öffentlichkeit, kritisierte das Vorgehen des aktuellen Vorstandes und meldete Ansprüche an, sich bei der kommenden Mitgliederversammlung selbst um die offenen Vorstandsposten zu bewerben.

Die aktuelle Führung der HG 85 Köthen hat nun reagiert. In einem offenen Brief wendet sich Vize-Präsident Tino Rumpel an die Öffentlichkeit. Der Mitteldeutschen Zeitung liegt der Brief vor. Der komplette offene Brief kann unter www.mz-web.de/sport-koethen nachgelesen werden.

Christian Hoffmann saß bereits im Derby nur als Zuschauer auf den Rängen. Der Keeper, der sein Karriereende zum Saisonende angekündigt hat, hatte sich im Abschlusstraining vor dem Köthen-Spiel eine Fußverletzung zugezogen. Sein Einsatz beim TV Kirchzell ist fraglich. Und so könnte Andreas Sprecher wieder als zweiter Torhüter dabei sein. Die zweite Mannschaft des DRHV spielt erst am Sonntag. Beim Drittliga-Team ist indes noch offen, ob Daniel Schmidt, bei dem eine Schleimbeutelentzündung im Knie diagnostiziert wurde, dabei sein kann. Es wäre wichtig, denn: „Das ist ein Platzierungsspiel“, gibt Uwe Jungandreas den Charakter der Begegnung vor.

Ein riesen Erfolg für bescheidene Verhältnisse

Sein Kollege aus Kirchzell sieht das ähnlich. „Letztes Jahr waren wir Dritter, wenn wir es dieses Mal wieder unter die Top-Fünf schaffen, wäre das für unsere bescheidenen Verhältnisse ein riesiger Erfolg“, sagt Gottfried Kunz.

Einfach aber wird es auch vor heimischem Publikum gegen den DRHV nicht. Das weiß Kunz, der meint: „Dessau hat eine richtig starke Mannschaft, die aktuell sehr gut spielt. Wie auch in den letzten Heimspielen müssen wir alles geben, um am Ende um Punkte spielen zu können.“ Am 18. Oktober letzten Jahres hat Kirchzell zum letzten Mal daheim verloren, damals gegen den derzeit Tabellenzweiten HC Elbflorenz. Neun Partien in Serie wurden danach in der Parzival-Sporthalle nicht verloren.

Hält die Serie?

Der DRHV dagegen ist seit fünf Spielen ungeschlagen. Um diese Serie fortzusetzen, wird im Vergleich zum Derby allerdings eine Steigerung in allen Bereichen notwendig sein. Auch in der Abwehr, sonst das Prunkstück des DRHV, müsse seine Mannschaft zulegen, genau wie im Angriff, meint Uwe Jungandreas. „Das war von der ganzen Struktur her nicht das, was wir spielen können“, sagt der Trainer - und hofft auf Besserung. (mz)