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Großer Theatersaal tanzt schwungvoll Rucki-Zucki

Von SILVIA BÜRKMANN 05.07.2009, 18:29

DESSAU/MZ. - In den Foyers und Wandelgängen des Anhaltischen Theaters informierten die Selbsthilfegruppen an Infoständen über ihre Arbeit. Im Rang laden Ausstellungskojen zum Staunen über Mal- und Zeichenarbeiten oder Collagen ein. Auf breiten Transparenten überspannt das Schwerpunktthema den Raum und den Tag: "Man ist, was man isst". Rund 600 Teilnehmer aus den 37 Selbsthilfegruppen (Arbeitsgemeinschaften) der Rheuma-Liga im Landesverband begrüßt Präsident Professor Dr. Jörg Kekow und erweitert zugleich das zentrale Motto des Tages "Man ist, was man isst und tut". Etwas zu tun, hat die Rheuma-Liga ihren 2005 veröffentlichen Aktionsplan fortgeschrieben, um die Versorgung und soziale Sicherung der Rheumatiker zu verbessern. Die Rheuma-Liga gibt der Politik mit dem Aktionsplan einen Wegweiser, damit der großen Fortschritte bei der Erforschung zur medikamentösen Behandlung der "Volkskrankheit", bei Prävention und Physiotherapie auch tatsächlich beim Betroffenen ankommen.

Die Rolle der "Schirmfrau" - sie ist Sachsen-Anhalts Sozialministerin lieb und vertraut. Ihre Grußworte nutzt Gerlinde Kuppe für den ausdrücklichen Dank an die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Selbsthilfegruppen, die mit hohem persönlichen Einsatz Beratung und Betreuung der Rheumakranken sichern und den Betroffenen zu mehr eigenverantwortlichem Leben in guter Qualität verhelfen. Als sie hört, dass der Landesverband 2010 seinen 20. Geburtstag feiert, wird der 12. Juni im Kalender notiert.

Wie Geschäftsführer Bernd Matthes sagt, haben für Rheumakranke vier "B" enorme Bedeutung: Betreuung, Beratung, Begegnung und Bewegung. Daran kann Dessau-Roßlaus Sozialdezernent Gerd Raschichler anknüpfen, als er die Runde einlädt, den Besuch in der Muldestadt mit den attraktiven Angeboten des Leopoldsfestes zu krönen. Zuvor aber wird im Theatersaal getanzt: Nicole Mittenzwei vom Landesverband dirigiert den "Rucki-Zucki-Sitztanz". Die große Runde wärmt sich zünftig auf für das anschließende Konzert des "Anhaltische Zupforchesters".

Bewegungsübungen begleitet auch die Dessauer Selbsthilfegruppe seit ihrer Gründung im Mai 1991. "Wir müssen eben die 'Gelenke schmieren'", lächelt Edith Wesp. Sie hat die Gruppe aus der Taufe gehoben, 16 Jahre lang geleitet und dabei rund 600 Patienten begleitet. Jetzt führt Christina Metzig die Gruppe, deren Mitglieder mit verschiedenen Krankheitsbildern zueinander gefunden haben und sich neben dem wöchentlichen "Funktionstraining" auch einmal monatlich zu unterhaltsamen Ausflügen oder Nachmittagen treffen.