Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: "Es ist eine andere Welt"

dessau - Treffer Nummer eins im neuen Trikot ließ für Marcel Merkel nicht lange auf sich warten. Bereits nach fünf Minuten war es am Sonnabend im ersten Testspiel einer langen Vorbereitung soweit: Merkel traf zur 1:0-Führung beim Landesklassevertreter Glück Auf Möhlau. Man kennt sich noch nicht lange, aber die Eingewöhnungszeit für Marcel Merkel beim Dessauer SV 97 scheint bereits vorbei.
Der 25-jährige Mittelfeldspieler ist der Toptransfer in der Kreisoberliga Anhalt - und hat so manche aufhorchen lassen. Merkel spielte in der Jugend für den FC Anhalt Dessau und auch für den 1. FC Magdeburg. Bei seinen späteren Stationen im Männerbereich beim SV Dessau 05 und VfL Halle 96 konnte er bereits Verbands- und Oberliga-Erfahrung sammeln. Zuletzt war er in der Landesliga bei Blau-Weiß Dölau auf Torejagd. Dort gelangen ihm vergangene Saison in 29 Spielen zehn Tore.
Nun zieht es den gebürtigen Dessauer beruflich wieder zurück in die Heimat. Doch warum schnürt er ab sofort die Schuhe für den in Ziebigk beheimateten DSV? „Da ich nun nicht mehr regelmäßig trainieren kann, macht es für mich keinen Sinn, weiter im leistungsorientierten Fußball zu spielen. Außerdem sind in meinem Team viele Freunde aus Jugendtagen, zu denen der Kontakt nie abgebrochen ist“, beschreibt der selbstbewusste Merkel seine Beweggründe: „Ich möchte vor allem Spaß am Fußball haben und die Lust nicht verlieren. Wir haben ein junges und technisch versiertes Team, das guten Fußball spielen kann“.
Genau das hat der Dessauer SV 97 im ersten Testspiel auch unter Beweis gestellt. Zwar setzte es gegen den höherklassigen Gegner aus Möhlau eine 2:3-Pleite, doch der DSV verkaufte sich mehr als ebenbürtig. Marcel Merkel ist ohne Frage ein sportlicher Gewinn für das ambitionierte Team von Co-Trainer Sebastian Dogs, der das Team am Wochenende allein betreute, da Chefcoach Jens Kreibich noch im Urlaub verweilt.
Mit den weiteren Neuzugängen, die aus höheren Spielklassen an die Kienfichten wechselten, ist für nicht wenige der DSV - auch aufgrund der hervorragenden Rückrunde letzte Saison - Aufstiegskandidat Nummer eins. „Diese Rolle kann man nicht so einfach wegschieben. Aber zu sagen, wir werden Meister, wäre vermessen“, räumt Merkel ein, gibt aber gleich den grundsätzlichen Weg vor: „Wir müssen konsequent und konstant arbeiten, arbeiten, arbeiten.“ Das wird schwierig, denn in dem Bereich ist Fußball nicht mehr als nur ein Hobby. „Es ist schon eine andere Fußballwelt, an die man sich erst gewöhnen muss“, ist Merkel ehrlich. Doch es ist eine Welt, in der er jetzt zu Hause sein wird. (mz)