Frisch vom Grill Frisch vom Grill: Seit fünf Jahren verkauft Margitta Hoffmann Hähnchen in Dessau

Dessau - Dreimal die Woche steht Margitta Hoffmann am Dessauer August-Bebel-Platz. Und dreimal die Woche lassen es sich die Kunden nicht nehmen, angelockt vom knusprigen Hähnchenduft, hier um die Mittagszeit Schlange zu stehen. Doch nicht nur mit Gockeln stillt der Thurländer Hähnchengrill den Hunger, auch mit Rosmarinkartoffeln, Haxen, Rippchen, Bratwurst oder Salaten.
In Jeßnitz ist Hoffmann zuhause. Und wenn sie erzählt, dann ist schnell klar, die Frau kommt aus der Berliner Ecke. „Potsdam“, verrät sie verschmitzt. Aber vor fünf Jahren hat es sie in die Ecke hier verschlagen. „Ich habe viel im Handel gearbeitet, war viel unterwegs“, verrät sie, während sie die Spieße im Imbisswagen neu sortiert. Denn erst müssen die Hähnchen schön scharf angegrillt, dann nach vorne genommen, um fertig gegrillt zu werden. So werden sie nicht trocken, sondern bleiben schön saftig...
„Spätestens um 9 fange ich an, abends um 8 bin ich Zuhause“
Viel unterwegs war sie also. Zwölf Jahre in Nordrhein-Westfalen, dann zurück in die Heimat und wieder los zur Tochter und den Enkelkindern nach Unterfranken. „Doch ich wollte wieder weg“, sagt sie, dass sie über eine Bekannte hier in der Region neugierig gemacht wurde - aufs Leben und Arbeiten. „Potsdam“, winkt sie ab, „ist zu teuer.“ Nun also ist sie hier und im Dreieck Jeßnitz, Thurland und Dessau-Roßlau auf Achse.
„Spätestens um 9 fange ich an, abends um 8 bin ich Zuhause“, sagt sie 57-Jährige, dass der Arbeitstag ein recht langer ist. Früh holt sie den Wagen vom Thurländer Firmensitz ab, den sie mit allen Produkten - vom Hähnchen bis zu den Pommes - bestückt. Am Standplatz angekommen, kümmert sie sich um die Zubereitung von Broiler und Co., bevor dann 10 Uhr der Grill öffnet. 19 Uhr wird zusammengepackt.
Seit 30 Jahren ist Thurländer mit seinen Hähnchen am Mark
Lange Tage sind das, „aber es macht Spaß. Ich mag den Kundenkontakt“, lacht sie. Und ein Lächeln hat sie auch für jeden parat, der zu ihr kommt. Und meist auch einen kessen Spruch: „Essfertig oder richtig heeße“, fragt sie ein paar Bauarbeiter, die sich gerade eine Bratwurst holen. Mit viel Mostrich obendrauf. Ob Bauarbeiter, Anwohner ringsum, Durchreisende, Geschäftsleute, Bürger, die zum Straßenverkehrsamt wollen - es sind viele, die hier ihren Hunger stillen. Natürlich gibt es Stammkunden, sagt Margitta Hoffmann, „manche kommen bestimmt schon seit 1990“.
Seit 30 Jahren ist Thurländer am Markt, erzählt Manfred Dreißig, Chef des Thurländer-Hähnchengrill-Unternehmens. Mit einem Auto hatte es angefangen, schnell wurden es mehr. Heute sind 50 in ganz Sachsen-Anhalt unterwegs, aber auch in Sachsen (Leipzig) oder Brandenburg (Linthe).
Dienstag bis Donnerstag ist sie am Dessauer August-Bebel-Platz und freitags am NP-Markt in der Roßlauer Nordstraße
Zwei Geschäftsstandorte hat Thurländer mittlerweile, denn Aschersleben war hinzugekommen. Knapp 80 Mitarbeiter sorgen von Montag bis Sonnabend dafür, dass die Produkte aus eigener Fertigung frisch zubereitet zu den Kunden kommen. Über 100 Standorte für die Hähnchengrill-Wagen gibt es. An manchen sind die Wagen nur einmal in der Woche anzutreffen, an anderen öfter.
So ist das auch bei Margitta Hoffmann. Dienstag bis Donnerstag ist sie am Dessauer August-Bebel-Platz und freitags am NP-Markt in der Nordstraße in Roßlau zu finden. Und kann sie selbst noch, wenn sie Hunderte Hähnchen in der Woche zubereitet, welche sehen? Klar doch. Die Thurokkel, zeigt sie auf die großen Thurländer Gockel, „das sind für mich die besten. Die sind mit Chili.“ Die gehen immer. (mz)