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„An der Rossel“ Freudentränen in den Augen: Johanna Wenzel feiert in Roßlau mit vielen Gästen ihren 100. Geburtstag

Große Freude am Freitag im Haus an der Rossel des Saarländischen Schwesternverbandes in Roßlau.

25.11.2024, 17:26
Viele Gratulanten: Johanna Wenzel feierte  ihren 100. Geburtstag.
Viele Gratulanten: Johanna Wenzel feierte ihren 100. Geburtstag. Foto: Nothdurft

Rosslau/MZ/HTH. - Große Freude am Freitag im Haus an der Rossel des Saarländischen Schwesternverbandes in Roßlau.

Bewohnerin Johanna Wenzel feierte ihren 100. Geburtstag und bekam nicht nur Glückwünsche von ihrer Familie und der Heimleitung, sondern auch vom OB Robert Reck, Ortsbürgermeister Laurens Nothdurft und Ministerpräsident Reiner Haseloff. Die betagte Dame war gerührt und hatte Freudentränen in den Augen von der mit Violinenmusik und Gesang umrahmten Zeremonie, wie der Roßlauer Ortsbürgermeister berichtet.

Als zweite und jüngste Tochter wurde sie 1924 auf einem Bauernhof in Streetz geboren. Als sie 14 Jahre alt war, starb ihr Vater nach einem Straßenbahnunfall in Roßlau. Danach mussten sich die drei Frauen allein mit dem Hof durch den Krieg und die Nachkriegswirren schlagen.

Das Glück zog 1950 ein, als Johanna Wenzel Schlossermeister Otto Wenzel aus Jeber-Bergfrieden heiratete. Seit Mitte der 1950er Jahre arbeitete sie bis zur Rente als Forstarbeiterin in den Revieren Stackelitz, Krakau und Serno. Eine körperlich schwere Arbeit war das. Mit einer kleinen Brigade weiterer Frauen hatte sie tausende Bäume gepflanzt, den Unterwuchs in Neuanpflanzungen bekämpft, Kiefernschonungen ausgedünnt, Gatter genagelt und Faschinen gebunden, um Böschungen zu sichern. Und alles mit den einfachsten Werkzeugen: Spaten, Sense, Hammer und Axt.

Seit 1996 ist Johanna Wenzel Witwe und lebt seit 2015 zufrieden im Heim „An der Rossel“.