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Fliegerklub «Hugo Junkers» stellt sich vor Fliegerklub «Hugo Junkers» stellt sich vor: Nordkapflieger auf Zwischenstopp

19.06.2002, 15:50

Dessau/MZ. - Ein Flugplatzfest wird es nicht. An dieser Größenordnung kann und will sich das Familienfest des Fliegerklubs "Hugo Junkers" nicht messen. Auch soll damit nicht das Junkersfest vorweg genommen werden, das für Mitte August geplant ist.

Eher will der Verein sein Fest am Sonnabend als eine Art Tag der offenen Tür verstanden wissen, mit dem er sich erstmals selber als Verein präsentiert. "Wir wollen das Gelände des Flugplatzes beleben", sagt der erste Vorsitzende des Fliegervereins Michael Schwoch, und dankt gleich den Stadtwerken für diese Möglichkeit. Demzufolge werden die Segelflieger auch rund um den Tower präsent sein. Wer Interesse habe, der würde dann auch zum eigentlichen Sitz des Vereins geführt, der sich ein kleines Stück entfernt vom Festplatz befindet.

"Aber für neugierige Gäste ist der Flugplatz der beste Anlaufpunkt", denkt Schwoch. Zumal dort alles für die Besucher vorbereitet wird. Von Einsitzern zum Anfassen spricht er, von Probesitzen im Flugzeug oder Mitfahren bis zum Startpunkt. Selbst Gästeflüge möchte der Verein anbieten.

"Wir wollen damit Jüngeren und Älteren das Segelfliegen nahe bringen", erklärt Frank Henze zu dem Aufwand, dem sie sich am Sonnabend stellen. Jeder habe die Möglichkeit, die Pilotenlizenz zu erwerben und den Segelflugsport auszuüben, meint der Pressewart des Vereins. Er wolle das Segelfliegen auch nicht als Extremsport bezeichnen. "Die gesundheitlichen Voraussetzungen sind bei weitem nicht so hoch wie bei bei einem Pilotenschein im Passagierflug. Eher wie beim Autofahren", sucht er einen Vergleich und wirft gleich ein: "Nur dass bei uns schon 14-Jährige anfangen können."

Weswegen der Verein auch über eine Jugendgruppe verfügt, die gemeinsam Ausflüge zu Themen rund um die Fliegerei unternehmen. Da die Bezeichnung "jugendlich" im Segelflugsport bis zum Alter von 27 Jahren gilt, zählt mehr als die Hälfte der 75 Mitglieder zu den Jugendlichen. Ansonsten reiche die Altersspanne vom Schüler über den Studenten bis hin zum Rentner, erzählt Henze.

Was seiner Ansicht nach gegen ein Vorurteil spreche. "Viele denken, man braucht ein eigenes Flugzeug", weiß Henze. "Doch unser Verein hat ja Flugzeuge." Einen Motorsegler und sechs Segelflugzeuge haben die Dessauer. In ihren Räumlichkeiten stehen außerdem noch zwei Privatsegler. Zum Fest am Sonnabend erwarten die Dessauer Besuch aus Magdeburg, einen Doppelsitzer. Eventuell könnten auch Motorrundflüge angeboten werden, das hängt jedoch vom Wetter ab.

Da die Segelflieger ihr Programm familienorientiert gestalten, können Kinder sich schminken lassen oder auf der Hüpfburg toben. Die Gaststätte am Flugplatz wird für das leibliche Wohl sorgen, so dass auch ganz gemütlich von der Terrasse aus das Treiben beobachtet werden kann. Die musikalische Unterhaltung wollen die Vereinsmitglieder ebenso absichern wie die fachkundige Moderation, die auch den Laien in die Geheimnisse des Segelfliegens einweiht.

Außerdem unterbreiten sie von 10 bis 16 Uhr allen Interessierten Besichtigungs- sowie Gesprächsangebote. Gleichzeitig präsentieren sich an etlichen Informationsständen diejenigen Sponsoren, die den Verein unterstützen.

Als Höhepunkt des Tages gilt der Start der beiden Motorsegler "Stadt Dessau" und "Landkreis Bitterfeld" zu ihrem Nordkapflug. Gegen 12.30 Uhr könnten die beiden Maschinen aus Renneritz kommend in Dessau landen, bevor Sandor Kulman vom Segelflugverein Wolfen und Hagen Heine vom Fliegerklub "Hugo Junkers" zwischen 13.30 und 14 Uhr dann aus der Heimatregion verabschiedet werden.

Rund 6 360 Kilometer wollen Kulman und Heine mit ihren Co-Piloten Mario Steinborn und Ines Heine bis zum 13. Juli zurückgelegt haben, dabei über neun Länder rund um die Ostsee bis hinauf ans Nordkap fliegen. Die Mitteldeutsche Zeitung wird von der Tour berichten. Bevor sie aber starten, wollen sie allen Interessenten noch mal die Gelegenheit geben, in die Segler reinzuschauen und mit den Piloten ins Gespräch zu kommen.