Fastfood-Kette Fastfood-Kette in Dessau-Roßlau: McDonald's in Mildensee baut um

Dessau - Das Transparent ist über die komplette Auffahrt gespannt. „Wir bauen um“ steht in weißen Lettern vor knallrotem Hintergrund. Doch tagtäglich rund 50 Gäste wollen das nicht glauben. Wo, so wird dann Steffen Weigt gefragt, ist die Essensausgabe? Weigt zuckt mit den Schultern und verweist auf den Handwerkertrubel. Essen zubereiten bei Baulärm, Dreck und Staub? Das ist nicht nur bei McDonald’s unmöglich.
McDonald’s-Filiale bleibt zwei Wochen geschlossen
Die McDonald’s-Filiale an der Autobahn 9 nahe Mildensee war seit ihrer Eröffnung im Jahr 1993 keinen einzigen Tag geschlossen. Außer eben jetzt und nun aus triftigem Grund. Im über 20 Jahre alten Gebäude wird alles verändert: die Sanitäranlagen, das Dach, die Küche, die Wände, die Elektrik und Elektronik, die Einrichtung. Acht Baugewerke arbeiten zeitgleich daran, dass das Restaurant am Sonnabend dieser Woche nach einer 14-tägigen Umbauphase wieder seinen Betrieb aufnehmen kann. Der sieht dann für Mitarbeiter und Kunden völlig anders aus.
McDonald’s-Filiale bekommt neues Outfit und McCafé
„Die Filiale wird in wenigen Tagen nicht wieder zu erkennen sein“, freut sich Weigt, Chef des Franchise-Unternehmens S&D Systemgastronomie. Das Unternehmen bewirtschaftet die McDonald’s-Filialen in der Dessauer Kavalierstraße, in Köthen und Bernburg. Auch das Schnellrestaurant an der Sollnitzer Allee gehört dazu. Im Umkreis von rund 80 Kilometern erhält dieses Restaurant als erstes nicht nur ein McCafé oder ein neues Outfit, sondern es wird virtuell fit gemacht für die Zukunft.
4,5 Kilometer Kabel wurden verlegt, damit beispielsweise die Küche keine Vorratswirtschaft mehr fahren muss, sondern alles individuell bestellt und gefertigt werden kann. „Das klingt zunächst nach längerer Wartezeit, was nicht stimmt“, meint Steffen Weigt. „Der Kunde wird ständig über den Stand der Zubereitung seines Essens informiert. Mit dem neuen System können wir auch auf zusätzliche Kundenwünsche eingehen.“
Kunden können künftig am Display bestellen
Was die Gäste betrifft, so werden die sich auf einige technische Änderungen einlassen dürfen. So gibt es künftig weniger Kassen als bisher. Der Gast gibt entweder dort seine Bestellung auf und kann auf einem Display verfolgen, wann das gewünschte Menü abholbereit ist oder aber er bestellt auf eigens dafür installierten Displays selbst sein Essen und Trinken. Zukunftsmusik bleibt vorerst, vom Tisch aus elektronisch zu bestellen. Aber auch daran sei perspektivisch gedacht, sagt Weigt.
Der Begriff Systemgastronomie bezeichnet eine Form der Gastronomie, die sich im Wesentlichen durch die Existenz von standardisierten und vereinheitlichten Organisationsstrukturen von der klassischen Gastronomie unterscheidet. In den Küchen von McDonald's wird minuziös gearbeitet. Die Gäste müssen schnell und zügig bedient werden. In der Filiale beziehungsweise deren Küche zieht für mehr Qualität jetzt noch mehr Hightech ein, erklärt Weigt. Dass die Mitarbeiter vom ersten Tag an mit der neuen Technik umgehen können, dafür hat das Unternehmen vorgesorgt. Während in Mildensee in Rekordzeit gebaut wird, befinden sich die Mitarbeiter zur Schulung in anderen Unternehmen, die mit der neuen Technik bereits arbeiten.
In einer Woche wird Betrieb wieder aufgenommen
Vor 14 Tagen hatten die Bauarbeiten zunächst bei laufendem Betrieb begonnen. Während der Gastraum entkernt wurde, wurde der Betrieb am McDrive aufrecht erhalten. Am Sonntag wurde die alte Küche ausgebaut. Eine Woche später soll alles in Betrieb gehen. „Dass das klappt, haben wir auch unserer Baubetreuerin zu verdanken“, so Weigt. Ein Berliner Ingenieurbüro begleitet die Arbeiten und sagt, wo es lang geht. (mz)
