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Fantasievolle Boote auf der Rossel

Von Gina Apitz 28.05.2007, 17:25

Roßlau/MZ. - Schnellster war wie schon im vergangenen Jahr der "Schnellfin" mit "Kapitän" Linus Marten Bonk, der die Strecke in drei Minuten und fünf Sekunden bewältigte. Auf Platz zwei landete das Boot "Perser", während sich "Palermo" auf den dritten Platz paddelte.

Doch obwohl jeder sein Bestes gab, steht bei dem Spektakel auf der Rossel stets der Spaß im Vordergrund. Den hatten Felix Sommer und Lukas Kuczebski allemal. Voller Elan paddelten die beiden Fünftklässler dem Ziel entgegen. Ein bisschen flach sei die Rossel an manchen Stellen gewesen, auch die Wasserpflanzen hätten bisweilen gestört, berichteten die Jungs von ihren Problemchen, nachdem sie triefend aus den Fluten gestiegen waren.

Einen ganzen Monat lang hatten sie an ihrem "Rosselteufel" geschraubt. Das Material für das Boot sponserte der Nachbar. Mit dem Holz verkleideten sie ihr Polystyrolgestell, zum Schluss bekam der Teufel einen roten Anstrich mit gelben Flammen. Einen Tag zuvor ließ man diesen schon einmal probeweise zu Wasser. Auch während der Premiere ging er nicht unter. "Wir waren nicht schlecht", waren sich Felix und Lukas einig. Sechs Minuten und zehn Sekunde dauerte ihre Fahrt. So flink glitt nicht jedes der zehn Boote durch das elf Grad kalte Wasser.

Start war um 14 Uhr an der Rosselbrücke in der Waldstraße. Schon an der nächsten Brücke in der Mühlenreihe war die Fahrt beendet. Die Inhaberin der Amtsmühle, Katrin Kloss, die das Rennen schon im vergangenen Jahr organisierte, hatte die Strecke verkürzt. Bisher waren die Teilnehmer vom Wassertunnel bis zur Ölmühle gepaddelt. "Logistische Probleme", seien der Grund für die Verkürzung gewesen, erklärt die Gastronomin. So hätten sich die Kleingartenbesitzer an der Rossel über den Trubel beschwert, auch für den Verkehr auf der Waldstraße wären die passierenden Zuschauer hinderlich gewesen.

Damit die Fahrt auf der Rossel doch noch etwas andauerte, erschwerten zwei Schikanen das Weiter

kommen. Zum einen mussten die kleinen Kapitäne mit einem Wasserstrahl ein paar Büchsen abschießen, zum anderen galt es während der Fahrt ein paar unter einer

Brücke befestigte Luftballons zum Platzen zu bringen. "Wir wollten auch den langsamen Booten eine Chance geben", begründet Katrin Kloss ihren Einfall.

Neu im Programm war auch das Entenrennen. Für fünf Euro konnte man ein Exemplar des künstlichen Federviehs erwerben. Stilecht wurden diese von einem überdimensionalen Strauß verteilt, der, wie auch die Enten, nicht ganz echt war. Punkt 17 Uhr schüttete man alle 120 Plastikenten in die Rossel. Am schnellsten erreichte die Startnummer 76 das Ziel, was bei der kleinen Lea-Sophie Baartz große Freude auslöste, war es doch ihre Renn-Ente, für die sie nun eine Prämie erhielt. Diesmal spielte sich das Geschehen ausschließlich im Bereich der Rosselpromenade ab. Die Zeit bis zur Siegerehrung konnten sich die zahlreichen Zuschauer an den Versorgungsständen verkürzen.

Während die Älteren bei Kaffee und Kuchen den Klängen des Roßlauer Blasorchesters lauschten, schauten die kleineren Zuschauer entweder am Bastelstand der Roßlauer Ölmühle vorbei oder kletterten in die leuchtend roten Autos der Jugendfeuerwehr. Die Motocrossstrecke dagegen zog mit ihren ferngesteuerten Modellen Jung und Alt gleichermaßen an.