Essbares Geschirr, regionale Küche Es wird bunter: Das Café im Bauhaus Museum Dessau ist neu gestartet
Dessau - Geduld war gefordert von Jörg Klambt und seinem Team. Der Inhaber des Cafés im Bauhaus Museum wartet auf einen Lkw mit Tischen aus Spanien. Die Lieferung verzögerte sich coronabedingt mehrmals.
„Seit Dienstag präsentieren wir uns in neuer Optik“, kündigt Klambt an und freut sich sichtlich auf die Veränderungen. Die schlichten kleinen Metalltische mit den passenden Stühlen sollen die große Halle des Museums auflockern. „Es soll etwas verspielter und lebendiger werden, das kann der Raum gut vertragen.“ Bisher saßen die Gäste an zwei langen Edelstahltischen an der hinteren Fensterfront. Die sind - auch coronabedingt - weggeräumt worden. Eine gute Gelegenheit für den Café- und Shop-Inhaber, etwas zu verändern.
„Wir haben jetzt Erfahrungen gesammelt, wissen wie das Museum funktioniert und wie die Halle wirkt. Und wir haben festgestellt: Die Halle muss für die Menschen erlebbarer werden, die Aufenthaltsqualität muss erhöht werden“, erklärt Klambt.
Dafür sollen Tische und Stühle mehr in den Raum gerückt werden. Nicht nur die aus Spanien. Auch aus Süddeutschland werden welche erwartet. Farbige Tischplatten und Stühle aus Recyclingmaterial sollen die Besucher zum Ausprobieren einladen. „Es wird also bunt und vielgestaltig “, sagt Klambt. „Und mit der Nachhaltigkeit des Recyclingmaterials sind wir voll und ganz Bauhaus-gerecht.“
Das wird auch für das Gastronomische zutreffen. Mit essbarem Geschirr und kompostierbarem Besteck ist man auch hier nachhaltig. Das Geschirr gibt es übrigens in den Geschmacksrichtungen Schoko, Kräuter der Provence und Hafer. „Wer also von unserer regionalen leichten Küche nicht satt wird, kann noch das Geschirr verspeisen“, flachst Klambt. Die Konzeptänderung resultiert auch aus den Erfahrungen der ersten Monate.
„Wir haben festgestellt, dass ein kleines Bistroangebot nicht ausreicht.“ Seit Jahresbeginn hat Köchin Sabine Poschke das Sagen in der Küche. Und macht alles selbst - von Kuchen über Quiche, Suppen und Gerichte. „Wir wollen ein bisschen lokaler werden, deshalb setzen wir auf Region und Saison“, sagt Jörg Klambt. Dazu gehören auch traditionelle Dessauer Gerichte wie Birnenklump oder Stippe. Die sind ab dem kommenden Wochenende jeweils freitags bis sonntags im Angebot.
Die Zutaten für die Gerichte werden regional eingekauft. Sogar das Algenpulver für die Algennudeln ist ein echtes Sachsen-Anhalter Produkt. Es wird in Klötze hergestellt. Sabine Poschke ist übrigens eine Rückkehrerin. Die Dessauerin hat in den letzten Jahren in Österreich gelebt und gearbeitet. Jetzt zog es sie wieder in die Heimat.
Die Entscheidung über das Mobiliar und die Einrichtung der Museumshalle trifft übrigens Jörg Klambt nicht alleine. „Da haben die Designkommission des Bauhauses und der Architekt ein gewichtiges Wort mitzureden“, sagt er. Er wünscht sich mehr Leben drin, sieht einen „lebendigen Marktplatz“ vor sich. Auch die Flächen vor und hinter dem Museum laden laut Klambt „zum Bespielen“ ein. „Wir haben Ideen“, macht er neugierig.
Die Coronapandemie ist auch an dem kleinen Team nicht spurlos vorüber gegangen. Die Minijobber mussten entlassen werden, „damit das Kernteam bleiben kann“, erklärt der Chef. Die fünf festen Mitarbeiter waren in Kurzarbeit.
››Das Museumscafé hat dienstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr geöffnet. (mz)