Erster Platz beim „Start-up Teens-Award“ Junges Entwickler-Team aus Dessau-Roßlau und Zerbst räumt 10.000 Euro ab
Eine Pause ist jedoch nicht in Sicht.
Dessau/MZ - Joline Reker, Phillipp Aichele, Nour Idelbi, Noah König und Jannis Jung - so heißen die Gewinner des „Startup Teens Awards“ in der Kategorie „Services & Platforms“. Damit geht der Preis, zumindest anteilig, nach Dessau-Roßlau.
Alle Gewinner in den sieben Gruppen gehen mit einem Preisgeld von 10.000 Euro und einer Menge Motivation nach Hause. „...weil mir meine Sicherheit wichtig ist!“: So lautet der Slogan der fünf jungen Entwickler für ihre App, mit der sie am Freitag, 24. Juni, abgeräumt haben.
Der Slogan beschreibt genau das, worum es geht - mehr Schutz in bedrohlichen Situationen. Im Kern heißt das, dass die Anwendung ausgewählte Kontakte im Smartphone benachrichtigt, wenn der Anwender von seiner, zuvor bestimmten Route, abweicht oder zu lange für den Weg benötigt. Zudem werden Position und Akkustand übermittelt, so dass schnell gehandelt werden kann.
Bei der Veranstaltung hatten sie die Möglichkeit, mit Unternehmerprofis in Kontakt zu kommen
Der 18-jährige Zerbster Noah König, Chief Technology Officer (CTO) und Programmierer bei SafeSpace, hat die App neben dem Abitur mit seinen Kollegen entwickelt. Wie sich gezeigt hat, war der Extraaufwand neben dem eigentlichen Pauken nicht umsonst. Dabei sind die 10.000 Euro nur ein Aspekt, den das junge Team von der Preisverleihung mitnimmt.
Bei der Veranstaltung hatten sie die Möglichkeit, mit Unternehmerprofis wie zum Beispiel den Flixbus-Chefs in Kontakt zu kommen. „Abends hatten wir noch die Möglichkeit zu connecten. Wir waren per Du mit millionenschwer Leuten, als würden wir uns schon ewig kennen. Und das, obwohl wir noch Schüler sind“, berichtet König stolz.
„Ich bin jetzt mit dem Abi fertig und werde ab Oktober Informatik studieren, das Startup läuft nebenbei“
Ausschließlich Positives berichtet auch der 17-jährige Dessauer Jannis Jung, der während der Entwicklungsphase als Programmierer dazustieß. „Die Atmosphäre war unbeschreiblich, mit den ganzen bekannten Leuten, mit denen man reden konnte, als wären es gute Freunde.
Das hat mir den Stress genommen“, erzählt er noch sichtlich beeindruckt. Das Preisgeld wird das Team in Unternehmermanier in die Entwicklung und Vermarktung ihrer Software stecken. „Das Preisgeld wird uns bei der Gründung unserer Firma helfen. Marketing, Server, API-Schnittstellen - da gibt es genug zu investieren. Das sind alles Kosten, die man sich sonst als Schüler nicht leisten könnte“, resümiert König. Trotz des Erfolges bleiben sie bodenständig und möchten sicheren Schrittes gen Zukunft gehen, anstatt sich ausschließlich der App zu widmen.
„Ich bin jetzt mit dem Abi fertig und werde ab Oktober Informatik studieren, das Startup läuft nebenbei“, erzählt König über seine Pläne. So ähnlich plant auch Jung, der jedoch stärker zwischen seinen akademischen Interessen und dem Projekt differenziert. „Ich studiere ab Oktober Physik. Das Projekt ist eine Wahnsinnsmöglichkeit und das werde ich weiter machen, Programmieren ist ein sehr großes Hobby von mir“, erzählt er. Für ihn stelle das Programmieren und somit die Arbeit an SafeSpace eine willkommene Abwechslung zum künftigen Uni-Alltag dar.
Auf dem Weg zum Durchbruch
Die beiden sind sich bewusst, dass sie den großen Durchbruch noch nicht geschafft haben, ihm aber ein großes Stück nähergekommen sind. „Noch ist die App nicht auf dem Markt und der Erfolg weit weg, wir müssen warten, wie die App jetzt in der Beta-Phase angenommen wird“, schätzt Jung die aktuelle Situation ein. Für die Beta-Phase wird das Feedback bestimmter Nutzergruppen entscheidend sein, wie es mit der App weitergehen wird.
Dabei im Fokus: die ständige Weiterentwicklung und Anpassung ihres Herzensprojekts. Dabei werden ihnen unter anderem ihre 16.000 Follower auf der Videoclip-Plattform TikTok unter die Arme greifen können. Auch im Marketing sehen sie sich gut aufgestellt. „Wir haben auch seit längerem Kontakt zu einigen Influencern wie zum Beispiel Diana zur Löwen, die uns bei der Vermarktung unterstützen werden“, erzählt König.