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"Erstcheck an Museen" "Erstcheck an Museen": Dessauer Naturkundemuseum prüft Bestände auf NS-Raubgut

31.03.2018, 12:00
Kunsthistorikerin Sabine Breer und Museumsleiter Ernst Görgner.
Kunsthistorikerin Sabine Breer und Museumsleiter Ernst Görgner. Stadt

Dessau - Auf Raubgut wird derzeit das Museum für Naturkunde und Vorgeschichte untersucht. Die Kunsthistorikerin Sabine Breer führt die Herkunftsforschung für die Bestände durch. Das Museum in Dessau ist eines von 17 Einrichtungen im Land, die ihre Sammlungen auf Verdacht nach NS-Raubgut prüfen lassen. Die Überprüfung findet im Rahmen des Projekts „Erstcheck an Museen in Sachsen-Anhalt“ statt. Es wird aus Mitteln des Landes sowie des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg finanziert.

Ziel ist die Prüfung, ob es Objekte in den Museen gibt, die im Verdacht stehen, ihren Besitzern in der Zeit des Nationalsozialismus unrechtmäßig entzogen worden zu sein. Sabine Breer sucht nach NS-Raubgut und herrenlosem Gut, das nach 1933 in die Museen gelangte. Über den Erstcheck soll geklärt werden, ob eine vertiefende Forschung empfehlenswert ist.

Das Dessauer Museum ist das erste naturwissenschaftliche Museum in Sachsen-Anhalt, das den Erstcheck durchführen lässt. Die Einrichtung hatte sich mit dem Thema nach eigenen Angaben schon kurz nach der Wende beschäftigt, Hinweise auf NS-Raubgut gab es nicht. Mit der aktuellen Prüfung wolle man aber Fachleute „von außen“ einen Blick auf die Bestände werfen lassen. (mz)