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Festnahme in Nordrhein-Westfalen Ermittler aus Dessau überführen irische Bande: Bundesweit 50 Wohnungseinbrüche vor Aufklärung

Ermittler der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau haben ein Bande auffliegen lassen, die für mindestens 50 Wohnungseinbrüche in ganz Deutschland verantwortlich ist. Der Zugriff erfolgte an der niederländischen Grenze. Zwei Tatverdächtige sitzen in U-Haft.

Von Steffen bRachert 06.11.2024, 15:56
Die Täter drangen vorwiegend in Einfamilienhäuser ein.
Die Täter drangen vorwiegend in Einfamilienhäuser ein. Symbolbild: imago

Dessau/Bitterfeld/MZ. - Durch umfangreiche kriminalpolizeiliche Ermittlungen haben die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und die Ermittlungsgruppe „Haus“ der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau eine international agierende Einbrecherbande überführt, die auch für Taten in Anhalt-Bitterfeld verantwortlich sein soll.

Ein 14-jähriger Jugendlicher und eine 25-jährige Frau sitzen seit Mitte Oktober in U-Haft

Mitte Oktober wurden im nordrhein-westfälischen Viersen ein 14-jähriger Jugendlicher und eine 25-jährige Frau irischer Abstammung festgenommen, als sie versuchten, über die niederländische Grenze auszureisen. In dem von ihnen genutzten gestohlenen Fahrzeug wurden Bargeld in sechsstelliger Höhe, Schmuck und weitere Tatmittel gefunden und sichergestellt.

Nach Vorführung vor dem Haftrichter beim Amtsgericht Düsseldorf wurden zwei bereits bestehende und vom Amtsgericht Dessau-Roßlau erlassenen Haftbefehle verkündet. Beide Beschuldigte befinden sich seit dem 11. Oktober in Untersuchungshaft.

Die Festnahme steht nach Angaben der Polizei im Zusammenhang mit einer Serie von Tageswohnungseinbrüchen, die es seit Anfang August 2024 in Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und vor allem in Bayern gegeben hatte. Die Täter drangen häufig tagsüber und während der Abwesenheit der Bewohner in Einfamilienhäuser ein und hinterließen erhebliche Schäden. Die Ermittler gehen von etwa 50 Einbrüchen aus, die sich der Bande zuordnen lassen. Die Täter hatten es auf Bargeld und Schmuck abgesehen.

Die Ermittlungsgruppe „Haus“ war Anfang Oktober eingerichtet worden, nachdem es im Landkreis Anhalt-Bitterfeld allein zwischen dem 24. August und dem 13. September acht Wohnungseinbrüche gegeben hatte, die aus ermittlungstaktischen Gründen gar nicht alle in den tägliche Pressemitteilung mehr auftauchten. Die Ermittlungsgruppe bestand im Kern aus fünf Ermittlern. Die Zusammenarbeit erfolgte eng mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und bald darauf mit Polizeidienststellen in ganz Deutschland.

Während der Ermittlungen hatte sich schnell der Verdacht erhärtet, dass man es hier mit einer überregional agierende Tätergruppe zu tun hatte. Bei den Taten wurden nach Angaben der Polizei zwei Fahrzeuge der Marken BMW und VW genutzt, die zuvor in den Bereichen der Polizeiinspektionen Magdeburg und Nordrhein-Westfalen gestohlen wurden.

Aufarbeitung der Taten dauert an: Gefundener Schmuck muss noch zugeordnet werden

„Aufgrund der noch andauernden Zuordnung der aufgefundenen Schmuckteile aus dem in Viersen sichergestellten Fahrzeug können gegenwärtig keine Einzelheiten zu konkreten Taten veröffentlicht werden“, erklärte eine Polizeisprecherin aus Dessau. Man werde zu gegebener Zeit über den Fortgang der weiteren Ermittlungen informieren. Die Ermittlungen zu weiteren Tatverdächtigen dauern an, auch diese sind offenbar irischer und britischer Abstammung.