Erfolgreiche Lungen-Transplantation Erfolgreiche Transplantation in Berlin: Aufatmen - Sven Meissner aus Dessau startet sein "Leben 2.0"
Dessau/Berlin - „Nur einmal frei atmen können. Einmal spontan tanzen gehen. Einmal Party mit Freunden machen. Einmal im Leben frei sein können ohne Schmerzen.“ Das hat sich der Dessauer Sven Meissner noch vor kurzem gewünscht.
Jetzt ist für den 40-Jährigen der Weg geebnet. Eine Woche vor Ostern hat Sven Meissner, der an der nicht heilbaren Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose leidet, eine neue Lunge erhalten. Nun geht sein „Leben 2.0“, wie er sagt, los, auch wenn das noch ein harter Weg wird. Doch er ist optimistisch.
Sven Meissner aus Dessau war wenige Tage vor Ostern auf die Transplantationsliste gekommen
Nur wenige Tage vor der Transplantation war der Dessauer erst auf die Transplantationsliste gekommen. 16 Stunden am Tag war er bis dahin auf eine Sauerstoffmaske angewiesen. Doch nicht nur die Lunge, auch sein Herz machte Probleme. Ungewiss war es aber, wann der erlösende Anruf kommt, dass ein Spenderorgan für ihn bereitsteht. Die Frage war auch: Passt es für ihn? „Jetzt heißt es warten“, schrieb er der MZ aus dem Berliner Virchow Klinikum. Und erhielt dort vor wenigen Tagen den erlösenden Anruf.
Die mehrere Stunden dauernde Operation hat Meissner gut überstanden. Aus dem Krankenzimmer postete seine Familie ein erstes Foto mit der frohen Botschaft: „Svens erster Atemzug ohne Beatmung mit seiner neuen Lunge erfolgte um 15.38 Uhr!“ Aus dem Krankenhaus hat sich der frisch Transplantierte inzwischen auch bei der MZ gemeldet und ein Foto geschickt. „Die Lunge funktioniert“, teilte er glücklich mit.
Mukoviszidose ist eine häufig tödlich verlaufende Stoffwechselkrankheit
Mukoviszidose ist die häufigste tödlich verlaufende angeborene Stoffwechselkrankheit in Europa und den USA. Die letzte Möglichkeit, den lebensbedrohlich erkrankten Patienten zu helfen, ist eine Lungentransplantation. Diese ermöglicht zwar keine Heilung der Krankheit, bietet aber die große Chance auf ein längeres Überleben und bringt laut Erfahrung der Mediziner eine enorme Steigerung der Lebensqualität mit sich.
Für Sven Meissner heißt es jetzt, sich zurückzukämpfen ins Leben. Um wieder auf die Beine zu kommen nach dem schweren Eingriff. Er hat das Training im Krankenhaus bereits begonnen. (mz/hth)
