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Entwarnung nach Bombendrohung Entwarnung nach Bombendrohung: Evakuierung des DRK aufgehoben - Ermittlungen zu Anrufer

10.07.2018, 14:30
Der DRK-Stützpunkt und ein anliegendes Seniorenheim sind komplett evakuiert worden.
Der DRK-Stützpunkt und ein anliegendes Seniorenheim sind komplett evakuiert worden. Lutz Sebastian

Dessau - Nach einer Bombendrohung gegen den DRK-Stützung in der Dessauer Amalienstraße hat die Polizei Entwarnung gegeben. Ein Unbekannter hatte am Dienstag gegen 13.45 Uhr angerufen und sich mit "Polizeidirektion Bitterfeld" in einem Büro gemeldet. Diese Direktion gibt es allerdings gar nicht. Der Mann drohte, die Bombe würde in einer halben Stunde explodieren.

Das Gebiet um den DRK-Stützpunkt wurde daraufhin weiträumig abgesperrt, der Stützpunkt selber komplett evakuiert, davon betroffen waren der DRK-Rettungsdienst, mehrere Büros, ein Erste-Hilfe-Kurs, aber auch ein Altenpflegeheim, das in dem Haus untergebracht ist.

Die 14 Senioren mussten im Freien am Rande eines Spielplatzes warten, dass sie wieder zurück in ihr Heim können. Gegen 15.50 Uhr und nach einer Durchsuchung mit einem Bombenspürhund hob die Polizei die Evakuierung wieder auf.

Die Evakuierung habe reibungslos geklappt, erklärte Ralf Zaizek, Geschäftsführer des DRK in Dessau. Es sei aber ein komische Gefühl, sagte ein DRK-Kollege: Vorige Woche, beim Bombenfund in der Dessauer Siedlung, habe man bei einer Evakuierung geholfen, nun werde man selber evakuiert.

DRK-Mitarbeiter vor Ort berichteten, dass kurz vor der Bombendrohung ein Mann einen blauen Sack mit einer Kleiderspende abgegeben hat. Ob das im Zusammenhang mit der Bombendrohung steht, müssen nun die Ermittler klären. Es scheint aber unwahrscheinlich.

Ein Sprecher der Polizeidirektion erklärte der MZ, dass es kurz nach der Bombendrohung beim DRK  einen zweiten Anruf bei der Direktion in Dessau gegeben hatte. Der Mann informierte die Polizei über die eben ausgesprochene Drohung.

Die aufgezeichnete Stimme des Mannes kam einigen Beamten bekannt vor. Die Polizei vermutet hinter dem Anruf einen Mann, der bereits öfter durch solche Aktionen in der Region aufgefallen war. Er wohnt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und hat dort schon unzählige Polizeiaktionen ausgelöst, unter anderem auch durch einen Anruf im Bundeskanzleramt. Dort hatte er einen Schießbefehl auslösen wollen.

(mz)