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Engagement unter der Haube

Von Thomas Schaarschmidt 18.02.2005, 19:03

Dessau/MZ. - Wie Henning Eggers zu seinem Traumberuf kam? "Irgendwann", lacht der 23-Jährige, "war die Idee einfach da. Und dann ging sie nicht mehr weg." Die Quittung dafür erhielt Eggers am Donnerstag im Obstmustergarten, als er als Bester von 23 Auszubildenden zum Kfz-Mechaniker im Jahrgang 2004 / 2005 seinen Gesellenbrief in Empfang nehmen konnte.

Als einzigem war es ihm gelungen, die Gesellenprüfung mit der Gesamtnote zwei abzuschließen. "Natürlich ist das ein tolles Gefühl", meinte Eggers, "doch man benötigt auch jede Menge Disziplin, um das zu schaffen." Disziplin, Sorgfalt und Engagement - das waren die Leitgedanken, die Klaus-Lothar Bebber, Innungsobermeister der Kfz-Innung Dessau / Roßlau, in seiner Rede den Jugendlichen mit auf den Weg gab. "Sie haben zwar eine Prüfung bestanden", meinte Bebber, "doch jetzt fängt das richtige Lernen erst an."

Die schlechten Abschlussleistungen des Lehrgangs ärgerten ihn. Neun Lehrlinge fielen durch. "Oftmals fehlt es an den einfachsten Grundlagen", meinte Innungsmitglied René Malende, "wer die nicht mitbringt, kann sie nur mit dem entsprechenden Engagement ausgleichen." Alle Durchfaller haben im Sommer die Chance zu einer Ergänzungsprüfung.

Henning Eggers wird dann wahrscheinlich längst in Baden-Württemberg sein. Nachdem ihm sein Ausbildungsbetrieb mitgeteilt hatte, dass man ihn nach der Lehre nicht übernehmen könne, fand Eggers einen Job im Süden Deutschlands. Allen, die wie er das Kfz-Handwerk erlernen wollen, rät er, sich vorher gut zu informieren. "Man sollte sich ein genaues Bild machen, was einen erwartet", so Eggers, "auch ich hatte mir den Beruf etwas anders vorgestellt." An einer Tatsache aber ändert das wenig. "Es ist immer noch genau das, was ich gerne machen möchte."