Elberadweg zwischen Dessau und Wörlitz Elberadweg zwischen Dessau und Wörlitz: Neue Piste im Gartenreich

dessau - Zwischen Dessau und Wörlitz schließt sich für Radfahrer eine Lücke: Die Strecke zwischen Leiner Berg und Sieglitzer Park soll im März freigegeben werden.
Der Elberadweg beginnt in Spindlermühle im Riesengebirge im Norden Tschechiens und endet nach 1220 Kilometern in Cuxhaven an der Elbemündung in die Nordsee. Er ist streckenweise zum Elberad- und Wanderweg ausgebaut. Er wird sowohl von Radfahrern als auch von Fußgängern genutzt.
Das Teilstück des Elberadweges gehört zu den schönsten im Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Mit dem Hochwasser 2013 war es zerstört worden. Unter anderem Bedenken des Denkmalschutzes gegen eine Asphaltierung der vier Kilometer langen Strecke verzögerten den Baubeginn. Nun wird seit einigen Monaten gebaut. Ganz fertig ist sie zwar noch nicht - es sind noch kleinere Restarbeiten nötig - , mancher tritt aber schon vor der offiziellen Übergabe in die Pedale.
Keine Gefahr mehr für Radfahrer
„Mit diesem wichtigen Teilstück wird bald die Lücke zwischen dem Gartenreich und Dessau wieder geschlossen. Das kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden“, sagt Elke Witt, Geschäftsführerin vom Tourismusverband „WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg“. Denn Radler müssen derzeit eine nicht ganz ungefährliche Umleitungsstrecke nutzen. Die führt zum Teil auch über Landes- und Kreisstraße statt über die Idylle direkt am Strom und mitten in der Elbaue. „Das Gartenreich gehört zu den Filetstücken, der Elberadweg ist der am besten befahrene. Mit der Umleitung entgehen den Radfahrern natürlich auch besondere Höhepunkte, die am Radweg liegen.“ Mit der neuen Strecke sei künftig eine Qualitätssteigerung verbunden. „Der Weg ist asphaltiert und eben nicht mehr wasserdurchlässig wie vor der Flut.“
Bedenken wegen Denkmalschutz
Der Bau wird über Mittel aus dem Förderprogramm „Aufbauhilfe Hochwasser 2013 - Zuschuss für wirtschaftsnahe Infrastruktur“ finanziert. Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt fördert die Summe in Höhe von insgesamt rund 1,3 Millionen Euro komplett. Ein Problem war lange die Asphaltierung im Weltkulturerbe Gartenreich Dessau-Wörlitz: Aus Denkmalschutzgründen hatte das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie interveniert. Der Wittenberger Landrat drängte dagegen auf den Bau, das Landesverwaltungsamt stimmte schließlich zu.
Neuer Weg ist schöner und aufwendiger angelegt
Auch in der Ausflugsgaststätte Forsthaus „Leiner Berg“ atmet man auf. Die Sperrung des Radweges quasi vor der Haustür hat sich auf die Gästezahlen ausgewirkt. Von Dessau aus ist der Weg zwar befahrbar, aus Richtung Wörlitz aber sind die Ausflügler auf der Umleitungsstrecke unterwegs und können nicht direkt zur Gaststätte gelangen. „Ich bin froh, dass das bald vorbei ist.
Über zwei Jahre geht das jetzt. Das haben wir auch wirtschaftlich zu spüren bekommen“, sagt Geschäftsführer Dirk Werner. „Es ist bekannt, dass die Strecke gesperrt ist. Da machen dann auch weniger Ausflügler Rast.“ Zumal die Umleitungsroute unglücklich ausgeschildert sei, so Werner. Den neuen Weg hat er schon mal getestet. „Er ist schöner und aufwendiger angelegt. Die Strecke wurde unter anderem mit Wurzelschutz versehen, man hat da Rücksicht auf die Natur genommen.“ Ihm geht es aber auch um mehr Sicherheit. „Mit einem Hänger am Rad oder Kindern dann zum Teil auf einer Straße fahren zu müssen, ist eben nicht ganz ungefährlich.“ (mz)