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Eiserner Zusammenhalt Eiserner Zusammenhalt: Käthe und Horst Rösner aus Dessau-Kochstedt sind seit 65 Jahren verheiratet

Von Danny Gitter 07.02.2019, 15:11
Käthe und Horst Rösner sind auch nach 65 Ehejahren noch ein glückliches Paar.
Käthe und Horst Rösner sind auch nach 65 Ehejahren noch ein glückliches Paar. Danny Gitter

Kochstedt - „Die Hälfte haben wir ja schon hinter uns“, scherzte Horst Rösner, als ihm und seiner Frau Käthe am Mittwoch Jens Krause im Namen der Stadt Glückwünsche zur Eisernen Hochzeit überreichte. 65Jahre sind der 87-Jährige und seine drei Jahre jüngere Frau schon verheiratet. Damit sind die Eheleute aus Kochstedt in bester Gesellschaft. „32 Mal wurde in Dessau-Roßlau im vergangenen Jahr ein 65. Hochzeitstag begangen. In diesem Jahr werden es 46 sein“, verrät Krause, der städtische Sozialdezernent.

Natürlich steht bei solch einem Jubiläum immer die Frage im Raum, wie man es so lange miteinander ausgehalten hat und was das Geheimnis für langlebige Beziehungen ist. „Das muss jeder für sich selbst rausfinden“, antwortet Horst Rösner freundlich aber bestimmt. Wenn die beiden aber ihre Lebensgeschichte erzählen, dann wird schnell klar, dass sie sich immer an das Versprechen , das sie sich am 6.Februar 1954 vor dem Traualtar in der Libbesdorfer Kirche gegeben haben, in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein, gehalten haben.

„Nach ein bisschen beschnuppern, waren wir uns einig, dass das passt“

„Leicht war es nie. Man musste viel arbeiten, um was zu erreichen“, stellt Horst Rösner fest. Seine Frau nickt zustimmend. Es war Anfang der 1950er Jahre, als auf der Dessauer Rennstrecke noch spektakuläre Rennen stattfanden, als die Liebesgeschichte von Käthe und Horst Rösner begann. „Nach dem Rennbesuch kehrten ein paar Kumpel und ich noch in einer Kneipe in Libbesdorf ein“, erzählt er.

Die Bedienung, die Tochter des Kneipers, gefiel ihm. Für sie war er auch interessant. Horst Rösner, ursprünglich aus Schlesien, wohnte damals in Chörau, unweit von Libbesdorf entfernt. „Nach ein bisschen beschnuppern, waren wir uns einig, dass das passt“, erzählt er. Vier Jahre nach ihrem ersten Kennenlernen heirateten sie.

Das junge Paar wollte raus aus der Enge ihres Elternhauses und ein eigenes Leben führen. Schließlich wurden sie auf der Suche nach Baugrund in Kochstedt, in der Lichtenauer Straße fündig. Als Zimmermann konnte Horst Rösner auf der Baustelle für das traute Familienheim viel selbst erledigen.

Zwei Töchter und ein Sohn, vier Enkel und vier Urenkel gehören zur Familie

Ansonsten war es für die Kollegen selbstverständlich, mit anzupacken. „Mögen die Zeiten auch nicht einfach gewesen sein, der Zusammenhalt war viel größer als heute“, stellt Käthe Rösner fest. „Sobald Material da war, ging es nach dem Tanzabend im Grünen Baum noch auf die Baustelle“, erinnert er sich. Bald stellte sich Nachwuchs ein.

Zwei Töchter und ein Sohn, vier Enkel und vier Urenkel gehören zur Familie. Er arbeite als Zimmermann, zuletzt für die Evangelische Landeskirche Anhalts, sie bis zur Wende in der Inventur der HO im Stadtgebiet. Als Rentner ticken sie gleich. Ihr Haus, ihr Garten und ihr Fernseher sind ihnen die liebste Beschäftigung. Jede Woche wird als festes Ritual eine Flasche Sekt geköpft. Trotz verschiedener Zipperlein wollen sie unbedingt in fünf Jahren noch ihre Gnadenhochzeit feiern. (mz)