Eis-Spektakel Eis-Spektakel: Schlank, gebräunt und mit dicker Gänsehaut
Köthen/MZ/hr. - Man hätte meinen können, sie hätten sich verirrt. Groß, schlank, braun gebrannt und im Bikini liefen sie auf die Wasserfläche im Eisring in Köthen zu. Pech nur: der riesige "Pool" ist zugefroren. Aber, das war auch gut so, denn auf dem spiegelglatten Eis war die Wahl von Miss und Mister Eisring angesagt.
Und auch bei üblichen Temperaturen von minus zwei Grad gab es für die Schönen keine mildernden Umstände - nach dem Lauf im Tagesoutfit waren wie bei Misswahlen üblich die Bademoden angesagt. Bibbernd reihten sich die fünf jungen Frauen und fünf Männer an der Bande auf. Auf der Eisfläche saßen die Juroren und schauten mit Argusaugen, wie die Miss-Anwärterinnen die 20 Meter auf dem grünen Teppichlaufsteg zurücklegten, kurz vor der Jury posierten und wieder zurück liefen. Schnell, damit die schmalen Damen wieder ins Warme kamen.
Alles war makellos, die Frisur saß, ob hochgesteckt oder glattgekämmt, die Bikinis - ob schwarz oder rot - verdeckten nur so viel, dass kaum noch was erahnt werden musste. Allerdings - ein Manko hatten alle: die schöne braune Haut war nicht seidenglatt, sondern äußerst holprig - Gänsehaut, die sicher gleich mehrere Millimeter hoch und durch nichts zu kaschieren war.
Doch eben das konnte in der Eishalle jeder verstehen, der mit Mütze, Schal und Handschuhen das Spektakel verfolgte und selbst eisige Zehen hatte. Moderatorin Katja Tschirschky, die passend zur Show auf dem Eis einen weißen Hosenanzug mit Ausschnitt bis zum Bauchnabel trug, hätte sich diese Kälte wohl nicht träumen lassen. "Oh Gott", waren ihre ersten Gedanken als sie die Halle betrat. Und die weiße Kapuze, die am seidigen Hosenanzug war, wärmte wohl auch nicht viel.
Es war das erste Mal, dass Katja Tschirschky eine Misswahl auf dem Eis veranstaltete. Ansonsten tourt sie durch ostdeutsche Städte und kürt in warmen Hallen oder bei Stadtfesten die Schönsten der Gegend. Sie selbst hat zwei Miss-Titel und so verblüfft es auch überhaupt nicht, dass die Leute im Eisring wisperten, dass die Moderatorin den Titel kriegen könnte. "Das passiert öfter, ich find das gut", kommentierte die 26jährige geschmeichelt.
Die zehn Schönen, die um die Titel auf dem Laufsteg buhlten, kamen aus Leipzig, Schönebeck, Thale, Wulfen, Diebzig und Köthen. Nur drei waren also aus der Gegend. "Das ist meist so," erklärt Katja Tschirschky. "Viele Mädchen trauen sich nicht, weil man sie in der Stadt kennt. In anderen Orten machen sie dann aber gern mit. Da sind sie unbefangener."
Hier lesen Sie weiter:
Schlank, gebräunt und mit dicker Gänsehaut