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Ein Applaus für stille Stunden zu Hause

Von Sylke Kaufhold 13.11.2005, 19:22

Dessau/MZ. - Den Publikumspreis in der Kategorie "Bester Tänzer" konnte Gregor Seyffert am Sonnabend für seine Inszenierungen "Dornröschen" und "Landschaft mit Schatten" aus den Händen der MZ-Redakteurin Ilka Hillger entgegen nehmen. "Dass es ein Publikumspreis ist, das finde ich besonders schön." Er versprach den Dessauern: "Diese Auszeichnung ist mir ein Ansporn."

Zum zweiten Mal vergab die Mitteldeutsche Zeitung einen Theaterpreis, dessen Adressaten die MZ-Leser und vor allem Besucher des Anhaltischen Theaters auswählten. Bis zuletzt war die Entscheidung offen, lieferten sich mehrere Künstler einer Kategorie ein Kopf-an-Kopf-Rennen. So beispielsweise Ulf Paulsen und Iordanka Derilova. Fast sah es so aus, dass Vorjahressieger Ulf Paulsen auch in diesem Jahr wieder auf dem Treppchen landen würde. Erst kurz vor Einsendeschluss schaffte es die Zweitplatzierte des Vorjahres, ihren Konkurrenten zu überholen. Iordanka Derilova wurde vom Publikum für ihre Partien in "Johanna d Arc" und "Die Räuber" zum Publikumsliebling gewählt.

"Ein Bühnenbild ist immer im Hintergrund, es ist der Rahmen für die Darsteller", erklärte Bernhard Kilchmann. Dennoch ist den Dessauer Theaterbesuchern der von ihm für "Land des Lächelns" geschaffene Rahmen in besonderer Erinnerung geblieben. Sie wählten ihn in der Kategorie "Bestes Bühnenbild" zum Preisträger 2005. Kilchmann, der aus der Schweiz an die Mulde gekommen ist, freute sich riesig über diese Auszeichnung, wollte sie aber nicht nur für sich in Anspruch nehmen. "Der Preis steht stellvertretend für die vielen engagierten Helfer", sagte er, "denn man kann sich ein Bühnenbild alleine ausdenken, aber nicht alleine realisieren."

Die "Beste Inszenierung" kann sich ein Ur-Dessauer Theatermann auf die Fahnen schreiben. Karl Thiele führte im Weihnachtsmärchen des vorigen Jahres Regie und schaffte es mit "Die Schöne und das Tier", die jungen wie alten Theaterbesucher gleichermaßen zu begeistern. "Mit diesem Preis wird eine schöne Arbeit nachträglich in Erinnerung gerufen und mit einem Hauch Hollywood garniert", freute er sich. Auch er nimmt den Preis nicht für sich allein in Anspruch. "Theaterarbeit ist Ensemblearbeit, deshalb beziehe ich alle mit ein."

"Es ist ein Applaus, den man mit nach Hause nehmen kann, der auch noch da ist, wenn es mal nicht so gut läuft", reflektierte Maria I.Cobo Mendez ihren Theo, der sie als "Beste Schauspielerin" kürt. Und deshalb sei auch ihr ein solcher Preis fast noch lieber als der Applaus. Die nächsten Preise gibt es von der Mitteldeutschen Zeitung im nächsten Jahr.