Hilfsaktion gestartet Dreijährige braucht Knochenmarkspende: Familie aus Dessau sucht Lebensretter
Die dreijährige Leandra ist schwer erkrankt. Sie leidet an einer seltenen Blutkrankheit und braucht einen Stammzellspender. Ihre Tante unterstützt die Suche für das kleine Mädchen. 17- bis 55-Jährige können durch eine Registrierung bei der DKMS zum Lebensretter werden.
Dessau/MZ - „Lachen - Leben - Leandra“ steht auf einem Flyer, der ein kleines dreijähriges Mädchen zeigt und von ihrer Geschichte erzählt. Leandra heißt das Mädchen, das auf einem Krankenhausbett sitzt, angeschlossen ist an medizinisches Gerät und dennoch fröhlich lacht.
„Leandra ist meine Nichte“, sagt Anne Conrad. Die Dessauerin versucht gerade alle Hebel in Bewegung zu setzen, um für die Dreijährige, die an einer seltenen Blutkrankheit leidet, einen passenden Stammzellspender zu finden.
Lesen Sie auch: Köthener rettet mit Stammzellenspende einer Frau das Leben
„Sie hat schwere aplastische Anämie. Deshalb kann sie nicht mit anderen Kindern spielen oder die Kita besuchen, nicht Kind sein“, erzählt Anne Conrad.
Stammzellenspender gesucht: Krankes Kind braucht Knochenmarkspende
Auf der Suche nach einem Spender verteilt die 36-jährige Apothekerin in diesen Tagen 500 Flyer von der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) in der Doppelstadt und schickt sie auch an ihre Kollegen, um ihrem Bruder Clemens Köhler, seiner Frau und deren kleiner Tochter Leandra zu helfen.
Während Clemens Köhler in seiner Heimatstadt Berlin darum wirbt, dass sich Menschen zwischen 17 und 55 Jahren als Stammzellspender registrieren lassen, unterstützt eine Cousine in Leipzig das Anliegen.
„Lass uns gemeinsam ein Netz der Hoffnung spannen“, spricht Clemens Köhler den Leser des Flyers persönlich an. „Leandra braucht Deine Hilfe. Deine Großzügigkeit. Deinen Mut.“
Aplastische Anämie: Mädchen leidet an tödlicher Knochenmarkserkrankung
Erst nach Ostern ist die schwere aplastische Anämie bei Leandra festgestellt worden, berichtet Anne Conrad. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Knochenmarks. Diese führt dazu, dass zu wenig Blutzellen gebildet werden. Unbehandelt führt diese Erkrankung in vielen Fällen zum Tod.
Leandra kränkelte zuletzt oft, sagt die Tante. Doch dass sie so schwer erkrankt ist, das wurde nicht gleich erkannt. Erst ein Blutbild führte zur richtigen Diagnose und direkt auf die Intensivstation. Seitdem spielt sich das Leben der Familie zwischen Krankenhaus und Zuhause ab.
Kind für Chemotherapie im Krankenhaus
Mehrmals in der Woche muss die Kleine ins Krankenhaus in Berlin-Buch, um medikamentös behandelt und mit neuen Blutkörperchen und -plättchen versorgt zu werden. Die ganze chemische Keule wurde schon ausgepackt, umschreibt Anne Conrad die letzten Wochen.
Lesen Sie auch: Super Nachricht für Siebenjährigen - Stammzellenspender dank Feuerwehraktion gefunden
„In den Kindergarten gehen, mit Freunden spielen, das kann Leandra nicht, weil ihr Immunsystem zu geschwächt ist. Doch sie versteht nicht, warum sie nicht mit anderen spielen darf“, erzählt Anne Conrad nachdenklich.
DKMS sucht Stammzellenspender für Kind mit seltener Blutkrankheit
„Aber sie ist tapfer, viel tapferer als ein Kind sein sollte“, beschreibt ihr Papa Clemens Köhler seine Tochter. „Sie lächelt die Schmerzen weg, spielt zwischen den Behandlungen und zeigt uns Erwachsenen, was es bedeutet, wirklich mutig zu sein.“
Eine Stammzellspende kann Leandra die Chance geben, wieder ein normales, glückliches Kind zu sein. Doch dazu braucht sie Hilfe.
Lesen Sie auch: Zahl der registrierten Stammzellspender geht stark zurück
„Wir wollen nichts unversucht lassen“, sagt Anne Conrad dazu, dass die Familie in Dessau – wozu auch Oma und Opa von Leandra gehören – überall, wo sie kann, den Aufruf, sich bei der DKMS als Stammzellspender registrieren zu lassen, verteilt. Auch in ihrem Kegelverein DSV hat Anne Conrad die Suche publik gemacht.
DRK unterstützt Suche nach Stammzellenspender für Leandra
Auf Facebook, bei Instagram und auf der Seite der DKMS wird über Leandras Schicksal informiert. „Du kannst Lebensretter sein. Du hast es in der Hand“, werden die Leser direkt angesprochen und gebeten, sich online auf der Seite der DKMS ein Registrierungsset zu bestellen und potenzieller Stammzellspender zu werden oder Geld zu spenden. Auch das hilft.
Jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro. Inzwischen haben auch andere, wie das Dessauer DRK, den Aufruf geteilt, um einen Lebensretter für Leandra zu finden.