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Weißgefleckt und gehörnt wie ein Widder Dieser Falter richtet sich jetzt überall in Dessau-Roßlau ein

Von Silvia Bürkmann 11.07.2021, 12:00
Das Weißfleck-Widderchen   taucht in diesem Jahr häufig in der Stadt auf.
Das Weißfleck-Widderchen taucht in diesem Jahr häufig in der Stadt auf. (Foto: Annerose Pufe)

Dessau/MZ - Mit Kohlweißlingen und Zitronenfaltern auf der Wiese oder im Garten sind wir aufgewachsen. Später freuten wir uns dann über die markante Farbenpracht des Admirals oder die blauen Augenflecken vom Tagpfauenauge. Viele Farben und das Flattern der Schmetterlinge gehört im Sommer einfach dazu und macht das Leben bunt.

Auch unsere Leserin Anne Pufe beobachtet die flatternden Wesen in ihrem Garten regelmäßig und entdeckte in diesem Sommer einen Neuankömmling: Auffällig weißgefleckt auf eine fast blauschwarzen Flügelpaar. Frau Pufe schlug nach in der Fachliteratur und identifizierte den Falter als Weißfleck-Widderchen, das wohl ursprünglich in Südeuropa beheimatet sei.

Er wurde bereits in der Mitte des 19. Jahrhundert hier nachgewiesen

„Das ist richtig“, bestätigte Dr. Timm Karisch vom Dessauer Museum für Naturkunde und Vorgeschichte. Allerdings sei der Falter für die Wissenschaftler kein „wirklicher Neubürger“ in der Region. Er wurde bereits in der Mitte des 19. Jahrhundert hier nachgewiesen, so der Entomologe in der Botanik-Abteilung des Dessauer Museums. „Allerdings kann das Weißleck-Widderchen aber durchaus als etwas wärmeliebende Art bezeichnet werden.“

Während das Weißfleck-Widderchen in Anhalt-Wittenberg früher etwa entlang der Elbe eine Verbreitungsgrenze hatte, hat die Populationsdichte aber in den letzten Jahren deutlich zugenommen und die Art tritt auch weiter nördlich auf, schildert Karisch die aktuelle Entwicklung.

Selbst in der Dessauer Innenstadt ist der Weißfleck-Widder zu sehen

„Namentlich in diesem Jahr wurden bereits im Februar die ersten der überwinternden Raupen gesichtet. Und der Falter fliegt derzeit sehr häufig und fast überall.“

Selbst in der Dessauer Innenstadt ist er zu sehen. Die Raupen fressen an vielerlei Kräutern, wie Taubnesseln, Günsel, Kuhblume und vielem anderen mehr.