Diakonissenkrankenhaus Dessau Diakonissenkrankenhaus Dessau: Chefarzt Udo Rebmann verlässt die Klinik nach 25 Jahren

Dessau - Neben Ventilatoren im Raum werden Programmheftchen, Schnellhefter oder Flyer zum Luftfächer. Der heißeste Tag mit neuen Rekordtemperaturen steht an - auch in der Laurentiushalle der Anhaltischen Diakonissenanstalt (Ada). Die Feierstunde am Mittwochnachmittag lassen sich Mitarbeiter, Fachkollegen und Wegbegleiter aber nicht entgehen. In der Chefetage der Klinik für Urologie am Diakonissenkrankenhaus Dessau vollzieht sich ein Generationswechsel. Der langjährige Ärztliche Direktor und Chefarzt der Klinik für Urologie, Professor Dr. Udo Rebmann, geht zum Ende des Monats in den Ruhestand. In seine Fußstapfen tritt mit Dr. Diana Standhaft ab 1. Juli eine langjährige Kollegin des scheidenden Chefarztes, bisher Leitende Oberärztin der Urologie.
Professor Dr. Udo Rebmann war seit 25 Jahren Chefarzt im Dessauer Diakonissenkrankenhaus
Rebmann war seit 1994 als urologischer Chefarzt und seit 2001 als Ärztlicher Direktor im Dessauer Diakonissenkrankenhaus aktiv. Doch das war nur die zweite Halbzeit einer beruflichen Laufbahn, die nach dem Medizinstudium an der Martin-Luther-Universität begann. Spätestens mit der Approbation 1975 hatte der junge Arzt schon geliebäugelt mit dem Fachbereich Urologie. Das sollte es werden. Das wurde es und das blieb es.
Der heute 67-Jährige, der nach 25 Jahre Chefarzt-Wirken auf eigenen Wunsch in den Ruhestand geht, wurde als Person und aufgrund seiner medizinischen Expertise sowohl von seinen Patienten als auch Kollegen hochgeschätzt, heißt seitens der Geschäftsführung der Edia.con-Gruppe. Diese gemeinnützige GmbH zum diakonischen Dienst am Menschen ist in mehreren Einrichtungen in Sachsen und Sachsen-Anhalt durch Ausgründungen aus älteren Stiftungen entstanden. Zu dieser Holding stieß die frühere Anhaltische Diakonissenanstalt Dessau im Jahr 2003.
Einen geschätzten Kollegen und Freund verabschiedet Hubertus Jaeger, kaufmännischer Geschäftsführer am Diakonissenkrankenhaus Dessau, und zeichnet Etappen und Spuren nach, die Professor Rebmann im Krankenhaus setzte. Zuerst hatte der Chef der Neurologie sein Büro über dem Torbogen im Krankenhaus-altbau. Ab Mitte der 1990er Jahren dann entstanden eine neue Klinik und ein Bettenhaus. Rebmann habe das Haus in diesem Wandel begleitet und geprägt, so Jaeger in der Laudatio.
Eine Nachfolgerin ist gefunden, trifft aber auf große Spuren
Der Abschied ist ein Einschnitt. Das weiß auch Pfarrer Torsten Ernst, Theologischer Geschäftsführer des Diakonissenkrankenhauses. „Mit Professor Rebmann verlässt uns altersbedingt ein hochrangiger Mediziner, der unser Haus über viele Jahre ausgesprochen positiv geprägt und bekanntgemacht hat“, dankt mit Pfarrer Ernst auch Joachim Liebig als Präsident der Anhaltischen Landeskirche Rebmann für die hochengagierte Arbeit zum Wohle der Patienten.
Die Nachfolgerin trifft also auf große Spuren. Sie hat sich darauf vorbereitet. Diana Standhaft ist seit zehn Jahren als urologische Fachärztin im Diakonissenkrankenhaus in Dessau tätig. Im Jahr 2010 wurde sie zur Oberärztin und 2015 zur Leitenden Oberärztin ernannt. In einem Auswahlverfahren zur Neubesetzung der Chefarzt-Position setzte sich die 47-Jährige Ende 2018 gegen mehrere externe Mitbewerber durch. Und so konnte die Leiterposition der urologischen Klinik zeitgleich mit der Entpflichtung neu besetzt werden. (mz)
Das Diakonissenkrankenhaus Dessau verfügt über 165 Betten und zehn Plätze in der geriatrischen Tagesklinik. Zum Krankenhaus gehören die Kliniken für Anästhesie und Intensivmedizin, für Allgemeine Chirurgie, für Innere Medizin und Geriatrie, sowie die Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie. Zudem können im Medizinischen Leistungszentrum (MLZ) niedergelassene Fachärzte ihre Patienten operieren und kurzstationär betreuen.
Das Diakonissenkrankenhaus gehört zur Edia.con gGmbH. Dort sind 2.500 Mitarbeitende beschäftigt. Bei einer Gesamtkapazität von 940 Krankenhausbetten werden jährlich 35.000 Patienten stationär und 71.000 Patienten ambulant behandelt.