«Deutschland sucht den Superstar» «Deutschland sucht den Superstar»: Annemarie kann wieder Kind sein - nur fehlt die Zeit

ROSSLAU/MZ. - Mit einer Engelsgeduld lässt die 18-jährige Kandidatin von "Deutschland sucht den Superstar" das Fotoshooting über sich ergehen. Und selbst als sie kalkweiß von ihrer Mutter Magentropfen gereicht bekommt, weil sie von Krämpfen geschüttelt wird, gibt es Regieanweisungen, in welchem Moment sie den Löffel zum Mund führen darf.
Annemarie Eilfeld hat wie die anderen noch drei verbliebenen Mitkandidaten Sarah Kreuz, Dominik Büchele und Daniel Schuhmacher für zwei Tage Heimaturlaub erhalten. "Zu Hause kann ich wieder Kind sein", erzählt sie. Doch recht ausleben kann sie es nicht. Am Vormittag ist Pressefrühstück im Hause Eilfeld in Roßlau angesagt, am Nachmittag geht es nach Dessau, wo sie auf dem Marktplatz von tausenden Fans begeistert empfangen wird. Dienstagvormittag geht es wieder Richtung Köln. Mottoshow Nummer sieben wartet.
Abschalten von DSDS? Angesichts der Fragen, die wie ein Stakkato auf die junge Frau eintrommeln, ist das kaum vorstellbar. Aber das Interesse an der Blondine, die wie kein anderer der Kandidaten im Mittelpunkt steht, ist riesig. Auch übern Gartenzaun: Neugierig beobachten dutzende Mitarbeiter der benachbarten Werkstatt der Lebenshilfe für geistig Behinderte Rotall das Treiben im Garten der Familie Eilfeld.
"Ich habe wirklich gedacht, das ist mein Traum. Aber nicht, dass es so krass wird", erzählt Annemarie. Mitgemacht bei DSDS habe sie, "weil ich gerne mal Dieter Bohlen von nahem sehen wollte". Dass er ihr aber nun durch seine Sprüche zu nahe kommt, das freilich hat sie nicht abschätzen können. "Ich werde aber nicht aussteigen. Ich möchte keinem diesen Gefallen tun", gibt sie sich kämpferisch. "Ich glaube, dass Dieter Bohlen und die anderen Jurymitglieder kapiert haben, dass ich weiterkomme. Egal was sie sagen." Denn dass sie bisher Runde für Runde weiterkommt, das habe sie ihren Fans zu verdanken. "Auf die Fans aus Sachsen-Anhalt kann man sich verlassen", sagt sie vergnügt in ein Mikrofon.
Das Image des blonden Biestes, das ihr RTL für DSDS aufgedrückt hat, gesteht sie, "ist nicht das Image, das ich mir ausgesucht habe. Aber es ist ein Image, womit ich bisher weitergekommen bin." Deshalb scheint sie sich nicht weiter dran zu stören. "Ich mache das beste daraus und lache darüber."
Wie weit es noch für sie geht in der Show? Annemarie hebt die Schultern. "Es ist toll, wie weit ich gekommen bin. Unter den Top vier aus über 30 000 Bewerbern. Das ist mehr als ich mir erträumt hatte." Nun aber ist der Druck da, bei der nächsten Show wieder gut zu sein. Gute Auftritte, die sind ihr Ziel. "Wenn ich dann rausfliege, dann ist es halt so." Nur eines würde sie sich wünschen: Konstruktive Kritik. Denn dass sie sich den Song kaum selbst aussuchen kann - und oft nehmen muss, was übrig bleibt -, auch wenig oder keine Mitsprache beim Outfit hat, das wüsste die Jury doch.
Die Journalisten, Fotografen, Kamerateams packen endlich ihre Sachen. Autogramme für Freunde und deren Kinder werden noch mitgenommen - und ein Stapel Autogrammkarten, der ist auch übern Zaun zu den neugierigen Zaungästen gewandert. Wenig Zeit bleibt zum Ausschnaufen. Der nächste Termin wartet schon. PANORAMA