Kameradschaft Dessau Deutscher Bundeswehrverband hilft auch in Dessau Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen

Dessau-Roßlau/MZ - Betreuung der aktiven Soldaten und zivilen Beschäftigten Kontaktpflege mit Ehemaligen, Reservisten und Hinterbliebenen - den Deutschen Bundeswehrverband gibt es auch in Dessau-Roßlau seit Anfang der 1990er Jahre. In der öffentlichen Wahrnehmung aber blieb der DBwV lange „unter dem Radar“. Und die Arbeit in den Kameradschaften aktiver und ehemaliger Soldaten der Bundeswehr blieb ein interner Zirkel.
Seit seiner Gründung 1955 hat der mehr als 200.000 Mitglieder zählende Verband für die aktiven Soldaten und die zivilen Mitarbeiter, sowie Ehemalige, Reservisten und Hinterbliebene viel erreicht. Dabei erfolgt ein Großteil der Verbandsarbeit ehrenamtlich. „Nur kennen uns noch immer viel zu wenige“, bedauern Roland Büchner und Frank Pahlisch. Sie wollen das ändern.
Weites Einzugsgebiet für die Dessauer Kameradschaft
Die beiden Dessau-Roßlauer sind Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender in der selbstständigen „Kameradschaft Ehemalige, Reservisten und Hinterbliebene Dessau“. In der Verbandsstruktur sind die Kameradschaften die Basis einer Pyramide (siehe: Verbandsstruktur).
Die selbstständige Kameradschaft Dessau hat mehr als 100 Mitglieder aus dem Einzugsbereich Dessau-Roßlau, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld mit Köthen und Zerbst, sowie angrenzenden Bereichen aus dem Landkreis Wittenberg. Hier sind die Mitglieder meist im Raum der Stadt Coswig mit deren Ortsteilen im Rosseltal beheimatet.
Büchner und Pahlisch, der eine 63, der andre 60 Jahre alt, waren Berufssoldaten und sind jetzt beide Hauptmann a.D. Ihr Berufsleben angefangen haben sie in der DDR in den Uniformen der NVA. Pahlisch startete als Techniker beim Pontonregiment der Pioniere in Dessau, Büchner beim Instandhaltungsbataillon in Anklam als Offizier für Kfz-Technik. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden beide in die Bundeswehr übernommen. Während Roland Büchner 1996 dem Berufsverband beitrat, wartete Frank Pahlisch damit bis 2016, als er seine zweite deutsche Offiziersuniform an den Nagel hängte und in Pension ging.
Keine Trennung mehr wischen Ost- und Westsoldaten
Das Zusammenwachsen zweier einst verfeindeten Armeen haben die beiden Dessauer direkt miterlebt. „Natürlich hat man sich bei ersten Begegnungen noch kritisch und vorsichtig beäugt. Aber das hat sich schnell erledigt. Im täglichen Dienst sind Soldaten aus Ost und West sehr bald an ihren Aufgaben zusammengewachsen“, schätzt Roland Büchner in der Rückschau ein. Er selbst hat jetzt als Ehemaliger bereits die zweite „Legislatur“ - zweijährige Amtszeit - als Vorsitzender der Kameradschaft hinter sich. Die nächste Wahl steht im ersten Halbjahr 2022 ins Haus. Sie soll wieder als Wahlversammlung erfolgen. „Corona hat uns gebeutelt, es gab keine Stammtische mehr oder organisierte Veranstaltungen.“

Mitglieder warten sehnsüchtig auf das Wiedersehen unter Kameraden
Mit den angekündigten schrittweisen Lockerungen wird ein Vereinsleben langsam wieder möglich. Derzeit werden die Mitglieder regelmäßig per Brief, Social Media und E-Mail informiert.
Die Mitgliederzahl hält sich konstant dreistellig. Zwei Drittel stehen noch im Berufsleben. Rechtsschutz, Rat und Hilfe in Notlagen, Unterstützung im Krankheits- oder Pflegefall aber wird allen Mitgliedern zuteil. Unabhängig von Dienstgrad, egal ob aktiv oder in Ruhe - „Der Bundeswehr-Verband sieht sein Selbstverständnis immer als Dienst am Mitglied“, sagt Roland Büchner.
Der aktuelle Vorstand stellt sich erneut zur Wahl.