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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Zentraler, umfangreicher und individueller

Von HEIDI THIEMANN 19.05.2011, 18:19

DESSAU-ROSSLAU/MZ. - Erstmals öffentlich vorgestellt wurde die Einrichtung während der Pflege-Aktionswoche am Mittwoch. Auch am Freitag präsentiert sich das Zib noch einmal in der Stiftstraße 19.

"Unsere Mitarbeiter waren schon immer Ansprechpartner im Sozialamt, aber Probleme wurden oftmals dezentral gelöst", sagt Nadine Lathan, Leiterin der Abteilung Senioren, Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftige, zu der auch das Zib gehört. Doch niemand solle mehr von Pontius zu Pilatus geschickt werden. Weshalb die Mitarbeiter Ralf Bauer, Cornelia Mülder und Ilona Hieke nicht nur engen Kontakt zu städtischen Ämtern halten, sondern auch zu Pflegekassen, Pflegediensten, Betreuungsbehörden, zum sozialpsychiatrischen Dienst, zu Haus- und Fachärzten, Kliniken, Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, Begegnungsstätten... "Wir kümmern uns um den Einzelfall", sagt Cornelia Mülder, "ermitteln den Hilfebedarf, beraten, informieren und unterstützen."

Zentraler, umfangreicher, individueller: So fasst Lathan das Angebot des Zib zusammen. Ob Senioren, Menschen mit Behinderungen, Pflegebedürftige, Angehörige oder Einrichtungen, Dienste, Beratungsstellen oder andere Interessierte - jeder, erklärt die Abteilungsleiterin, könne das anbieterneutrale Informationsbüro nutzen. Fragen zum altersgerechten oder betreuten Wohnen oder zum Wohnen im Altenpflegeheim werden hier ebenso beantwortet wie Fragen zu Wohnungsanpassungsmaßnahmen und möglichen Zuschüssen. Soziale Leistungen können im Zib beantragt werden, also z. B. Hilfe zum Lebensunterhalt, Wohngeld oder zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Auch zum Sozialpass der Stadt und zum Schwerbehindertenausweis wird informiert und beraten. Weitervermittelt wird zu Begegnungsstätten. Freizeiteinrichtungen. Auch wer eine ehrenamtliche Tätigkeit sucht, findet hier die richtigen Ansprechpartner.

"Schon innerhalb des Amtes können für die Ratsuchenden viele Wege eingespart werden", sagt Ilona Hieke. In der Stadt, erklärt sie, gibt es sehr viele Angebote, aber die Menschen finden sich oftmals nicht zurecht, sind überfordert. Hier zu helfen, ist die Aufgabe der Zib-Mitarbeiter. Und Hieke weiß, "es kommt super an, dass die Leute bei uns so viele Fragen loswerden können". Oftmals auch kristallisiere sich erst im persönlichen Gespräch heraus, welche Hilfen die Menschen brauchen könnten, beispielsweise bei der Antragstellung.

Auch zu Leistungen der Pflegeversicherung beraten die drei Mitarbeiter des Informationsbüros. "Wir können zwar keine Leistungen der Pflegekassen gewähren, aber wir können Informationen heranholen und Hilfe vermitteln", sagt Ralf Bauer. Durch das Projekt der "Vernetzten Pflegeberatung" in der Stadt, sagt Mülder, "reicht nun ein Anruf bei den Pflegekassen". Niemand müsse mehr ohne Information weggeschickt werden. "Die Zusammenarbeit", lobt sie, "klappt sehr gut."

Am Freitag, 9 Uhr bis 13 Uhr, Stiftstraße 19: Information und Präsentation der Stadt Dessau-Roßlau, Amt für Soziales und Integration, zur "Vernetzten Pflegeberatung".