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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Region wirbt im Quartett und Solo

Von Carla Hanus und Marcel DuclauD 22.02.2012, 18:27

Dessau/Wittenberg/MZ. - "Wir werden damit die Welt nicht einreißen, es zeigt sich aber, dass die Region zusammenarbeiten kann." Axel Bode, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Wittenberg ist sichtlich stolz auf ein Bündel von Broschüren, das die Wirtschaftsregion Wittenberg, Anhalt-Bitterfeld und Dessau-Roßlau präsentiert. "Bisher", sagt Harald Wetzel von der Wirtschaftsförderung & Tourismus Anhalt GmbH, "haben alle was eigenes gemacht, hier war die Idee, die Region als Ganzes abzubilden."

Das stimmt - und stimmt auch wieder nicht. Denn entstanden sind insgesamt vier Broschüren, drei widmen sich den drei beteiligten Partnern einzeln. Im Heft "Wirtschaftsstandort Dessau-Roßlau" etwa wird die kreisfreie Stadt als Oberzentrum mit grünem Gürtel vorgestellt. Hierfür wird mit solchen Titeln wie "Investorenfreundlich und wirtschaftsstark", "Wirtschaftsfaktor Verwaltung", "Das Einkaufszentrum der Region", "Der Erfolg auf dem Gesundheitsmarkt", mit dem Bildungsstandort, dem Bauhaus, dem Weill Fest und dem Gartenreich geworben. Im Wittenberger Heft ist von Reformationskraft und Energie zu lesen, vom Agrochemiepark und von Othello-Keksen, von Porzellan aus Annaburg und Spezialfahrzeugbau, von Kur, Ferropolis oder "Bildung in vielen Facetten". Anhalt-Bitterfeld hat unter anderem die Schwerpunkte "Von Handwerk bis Hightech" und "Geballte Chemiepower" oder "Bach und Fasch -Popstars des Barock" thematisiert.

Eine vierte Broschüre spiegelt dann in der Tat die Region wider, als eine Art "Best of". Die Hefte gibt es einzeln oder komplett als Mappe, der übergreifende Titel lautet "Faszination Wandel: Die Zukunft gestalten", gedruckt worden sind 15 000 Exemplare, gekostet hat das Ganze 80 000 Euro.

Dass es seine Zeit gebraucht hat, bis die Image-Broschüren, die der Außenwerbung dienen, auf Messen verteilt und Investoren in die Hand gedrückt werden sollen, fertig waren, räumen die Wirtschaftsförderer ein. Es brauchte manche Abstimmung, manche Kompromiss-Suche und etliche Arbeitsgruppen-Treffen. Bereits 2009 war Kontakt aufgenommen worden zu Hochschulen, die das Angebot, die Präsentation zu erstellen, allerdings dankend ablehnten. Am Ende einigten sich die Auftraggeber auf zwei Dessauer Agenturen - "ohne internen Krach", wie Bode betont. Er sagt auch, dass die Erwartungen erfüllt wurden. Zum Konzept gehört, dass in den Broschüren, die stets die englische Übersetzung mitliefern, bekannte Protagonisten als eine Art Botschafter fungieren: In der Dessau-Roßlauer Broschüre stehen dafür Markus Kemper, Geschäftsführer der Innovativen Maschinentechnologie GmbH Dessau-Roßlau, der Ärztliche Direktor sowie der Chefarzt für Dermatologie, Venerologie, Allergologie und Immunologie des Städtischen Klinikums, Joachim Zagrodnick und Cristos Zouboulis, und der Direktor der Stiftung Bauhaus, Philipp Oswalt. Die Bitterfelder setzen da auf den Geschäftsführer der Bayer Bitterfeld GmbH, Christian Schleicher, den Betriebsleiter der Zerbster Fleischwaren GmbH "Zerbster Original" und die Leiterin des Innovationslabores Algenbiotechnologie und Prozesstechnik. Im Wittenberger Heft sind das Gunter Woitschig und Dirk Pannier von "Krafotec", Peter und Michael Ploss von "Annaburg Porzellan", Finja Götz von Ferropolis - Wolfgang Beau von PCI Augsburg präsentiert den Industrieclub Wittenberg in der Regional-Broschüre.

Dass die Kooperation eine Notwendigkeit ist, wissen die Wirtschaftsförderer. Wetzel: "Wir werden neben den Räumen Leipzig, Halle oder Berlin sonst nicht wahrgenommen." Er verspricht denn auch, dass es nicht die letzte Zusammenarbeit gewesen ist. Bode bestätigt: "Das ist ein Pfund, auf dem wir aufbauen können.