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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Kleines Fest als Zeichen des Dankes für ein gutes Ende

Von SYLKE KAUFHOLD 17.09.2010, 17:02

DESSAU/MZ. - "Ich möchte den Tag als Dankeschön verstanden wissen", hatte Wolfgang Gallas, technischer Geschäftsführer der Envia Verteilnetz GmbH denn auch zu Beginn betont.

Aus gutem Grund. Waren den Bauarbeiten doch zum Teil heftige Auseinandersetzungen zwischen Anwohnern und Envia M vorausgegangen. Drohte doch die Trassenerneuerung durch eine Verbreiterung des so genannten Schutzstreifens, ihre Grundstücke arg zu beeinträchtigen. Eine Teil-Enteignung drohte. Dagegen wehrten sich die Anwohner, die eine Interessengemeinschaft gründeten und das Gespräch mit dem Unternehmen suchten. Es folgten Monate der harten Auseinandersetzungen, des Streitens, aber letztlich immer die Suche nach einer Lösung. "Es war ein zum Teil schmerzhafter Prozess, aber wir haben viel daraus gelernt", blickte zur Feierstunde am Freitag EnviaM-Vorstandsvorsitzender Ernst-Carl Giesting zurück.

Am Ende siegte der Wille beider Seiten eine für beide akzeptable Lösung zu finden. Die war ein Kompromiss. Zwischen der ursprünglichen Planungsvariante der EnviaM und der Maximalforderung der Anwohner, die Freileitung durch Erdkabel zu ersetzen. "Wir haben die Mastkonstruktion verändert, sie schmaler und kürzer gemacht, die Abstände verringert und einen zusätzlichen Mast eingesetzt", beschrieb Netzplaner Matthias Ehrlich noch einmal die gefundene Kompromisslösung. Die das wesentliche Ergebnis hat, dass die Grundstücke der Anwohner nun nicht mehr im Bereich des Schutzstreifens liegen.

"Wir haben einen Kompromiss erreicht, mit dem wir leben können", kommentierte Peter Datschewski das Ergebnis. "Das Wichtigste ist, dass die Einträge in den Grundbüchern wieder gelöscht sind, wir also wieder alleiniger Herr über unsere Grundstücke sind." Über die nervliche Belastung, die das alle gekostet hat, sprach man am Freitag nur am Rande. "Wir haben uns gewehrt und sind ernst genommen worden, das ist gut so", sieht es Dagmar Pohl, die mit einer E-Mail an den Vorstandsvorsitzenden Giesting "den Stein ins Rollen" brachte.

Als "nachahmenswertes Beispiel" einer sachlichen Auseinandersetzung würdigte Christian Meister, Leiter des Bauordnungsamtes, das Wirken von Interessengemeinschaft und EnviaM. Das Bemühen beider Seiten um eine Lösung habe letztlich zu dem "beachtenswerten Erfolg" geführt.

Dass die praktizierte Zusammenarbeit Früchte trägt, dokumentierten Anwohner und Unternehmen symbolhaft mit dem Pflanzen eines Kirschbaumes in der Damaschkestraße.