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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Jedem sein Garten Eden

Von DANNY GITTER 25.09.2011, 17:24

DESSAU/MZ. - Erholung und Ernte

"Der Garten ist zum Inbegriff des geborgenen Lebensraums für alle Kreaturen geworden", so Kreisoberpfarrerin Friedrich-Berenbruch. Und überhaupt hat ja auch die Schöpfungsgeschichte des Menschen in einem Garten angefangen. Die Vertreibung aus dem Paradies, dem Garten Eden, hat die Sehnsucht nach einem Stück heiler Welt nicht kleiner werden lassen. "Der Garten ist ein besonderer Raum, der extra angelegt wurde zur Erholung und zur Ernte", stellt die Pfarrerin fest. Doch vorm Ernten muss man säen und arbeiten.

In seinem Vortrag "Gärten zum Liebhaben" unterstrich Axel Wolf den wichtigen Aspekt der Bemühungen um das eigene Biotop. "Ein Garten ist ein Ort der Arbeit, um den man sich kümmern muss, um Erholung, Entspannung und Ertrag zu finden", philosophiert der selbständige Gartengestalter. Von einer Beziehung bis zur Selbstaufgabe, bei der man am Ende aber alles zurück bekomme, spricht der Fachmann über das Verhältnis von Mensch und Garten. Bei der Gestaltung setzt der Profi auf so viel Natur wie möglich.

Das ist auch das Anliegen von Hartmut Neuhaus. Der Mitarbeiter des städtischen Umweltamtes plädiert bei der Gartengestaltung vor allem für den Komposthaufen. "In immer weniger Gärten in der Stadt ist so ein Haufen zu finden", bedauert Neuhaus. Dabei sei der daraus entstehende Humus eine wichtige Grundlage für den ökologischen Kreislauf eines Gartens, stellt der Umweltexperte fest. Ansonsten empfiehlt Neuhaus, es möglichst bunt sprießen zu lassen. Seine einfache Kurzformel lautet: Viele verschiedene Pflanzenarten bedeuten gleichzeitig viele Tierarten und damit mehr Natur und Vielfalt.

Über die Vielfalt des Apfels informierten sich traditionell viele Besucher am Stand des Förder- und Landschaftsvereins "Biosphärenreservats Mittlere Elbe." Da platzierte sich die "Carola" neben der "Guten Luise". Gleich daneben grüßen "James Grieve" und "Breuhahn", um zum Probieren einzuladen.

Gesunder Streuobstgenuss

"Die Namen der Sorten entstanden aus gezielten Züchtungen, wurden zufällig gefunden oder um jemanden zu huldigen", erläutert Jörg Schuboth vom Förderverein. Viele der am Sonntag präsentierten Sorten lassen sich auch als Streuobst in der Doppelstadt finden. Vor allem die Parklandschaft des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs lädt mit ihren vielen Streuobstwiesen zur reichlichen Ernte ein. "Streuobst ist natürlicher und gesünder als der gespritzte Apfel aus dem Supermarkt", plädiert Schuboth für den Gang auf die Wiesen. Kostenlos ist es obendrein.