Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Igel Mizzi wird große Spielträume erfüllen
DESSAU/MZ. - Diesen Traum träumte Susanne Kaiser viele Jahre. Jetzt wird er - nach schmerzvollen Rückschlägen - Wirklichkeit. Die junge Dessauerin und ihr Mann André Kaiser werden in wenigen Wochen den ersten Indoor-Spielplatz in Dessau-Roßlau eröffnen.
In einer großen Halle im Gewerbegebiet Mitte nimmt der überdachte Spielspaß für Kinder von zwei bis zwölf Jahren gerade Stück für Stück Gestalt an. Der große Kletterturm mit Riesenrutsche füllt bereits einen Teil der 1 700 Quadratmeter großen Spielfläche aus. Eine Luftrutsche beachtlichen Ausmaßes wächst an anderer Stelle in die Höhe. Stühle und Tische stehen ebenfalls schon bereit, um daran die Stärkung zwischendurch einzunehmen oder Eltern und Großeltern das Warten zu erleichtern.
Das Geschäftskonzept hat Susanne Kaiser bereits im Jahr 2006 geschrieben. Und im Dezember 2008 war es fast schon mal soweit, dass ihr Indoor-Spielplatz die Pforten öffnen konnte. Nach langem Suchen hatte sie einen geeigneten Standort gefunden und eine Bank, die das Vorhaben finanzieren wollte. Mit viel Fleiß und beachtlichen finanziellen Aufwendungen hatte das Paar die Halle vorbereitet. Dann tauchte aus dem Nichts ein zweiter Investor für einen Indoor-Spielplatz auf. Der wollte sein Vorhaben auf dem Alten Brauereigelände verwirklichen. Die Gewerbeanmeldung mit dem Eröffnungstermin März 2009 landete bei der Bank der Kaisers, die daraufhin ihre mündliche Finanzierungszusage zurückzog. "Damit war das Ganze geplatzt", berichtet Kaiser. "Wir hatten unseren Traum aufgegeben."
Doch als der zweite Indoor-Spielplatz im März 2009 nicht wie angekündigt eröffnete, im Dezember nicht und auch nicht im März 2010 schöpften Kaisers neue Hoffnung. "Wir haben uns einfach wieder getraut." Mit einem etwas veränderten Konzept, das eine bankfreie Finanzierung zulässt, an einem anderen Ort und dem ihnen eigenen Elan gingen die Kaisers erneut daran, ihren Traum zu leben.
In der Halle des ehemaligen "Teppichfreund" in der Kochstedter Kreisstraße fanden sie ideale örtliche Bedingungen. Sie pachteten die Halle und begannen mit dem Ausbau zum überdachten Spielparadies. Beim Bauordnungsamt reichten sie den Bauantrag ein. "Die Ämter arbeiten daran", informiert André Kaiser, der zuversichtlich ist, die Genehmigung in den nächsten Tagen zu erhalten. "Das Feedback aus der Stadtverwaltung war jedenfalls positiv."
Ein Maskottchen für den Spielplatz, der in Sachsen-Anhalt der größte seiner Art sein wird, gibt es jedenfalls schon: Igel Mizzi heißt es und ist ein süßes kleines Stacheltier. Für Geburtstagskinder, die im Indoor-Spielplatz ihre Party feiern, gibt es ein Mizzi-T-Shirt als Geschenk. "Wir haben schon etliche Geburtstagsfeieranfragen", freut sich André Kaiser. Bis Oktober müssen sich die Geburtstagskinder aber noch gedulden.
Voller Ungeduld sind auch die beiden Töchter der Kaisers. Schließlich hat nicht jeder einen eigenen Spielplatz. Dass sie aber nach Herzenslust dort Gast sein können, diese Illusion haben Susanne und André Kaiser ihren Mädchen schon genommen. "Auch für sie bleibt dies etwas Besonderes, das es zur Belohnung gibt."