Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Ewige Flickschusterei nervt
Rosslau/MZ. - Der Berufsverkehr am Mittwochmorgen, naja, er ist noch durchgekommen. Langsam zwar, aber immerhin. Am Dienstagabend jedoch? "Stau ohne Ende", meldeten betroffene Kollegen.
Die Luchstraße in Roßlau sorgt seit Wochenanfang wieder für Stress und Ärger hinter den Lenkrädern der Fahrzeuge, die täglich zu Tausenden auf der B 184 durch Roßlau rollen. Die Bundesstraße taucht innerorts zunächst auf als Magdeburger Straße, heißt dann An der Zerbster Brücke und schließlich bis zur Elbebrücke Luchstraße.
Auf den ersten Blick wirkt die Luchstraße recht ansehnlich, statt alter Pflastersteine erstreckt sich ein glatter, bituminöser Belag als Asphaltband auf der Roßlauer Nord-Süd-Achse zwischen Elbebrücke und Eisenbahnbrücke. Der "Teufel" aber steckt im Detail. Oder vielmehr im Untergrund. In der uralten Kanalisation, die über 80 Jahre auf dem Buckel hat und nach und nach einbricht.
Die Abstände zwischen den fast schon vorhersehbaren Havarien werden kürzer. Vor ziemlich genau einem Jahr war nach einem Kanalbruch die Abwasserleitung über 60 Meter Länge zwischen zwei Schächten erneuert worden und kurz vor Weihnachten hatte sich ein Leck kurz vor der Elbebrücke aufgetan. Und war schnellstmöglich ausgebessert worden. Aber eben nur geflickt.
Und diese Flickschusterei nervt. "Das Ding ist eine Katastrophe und so nicht mehr zu akzeptieren", schimpft Andreas Thauer und meint mit dem "Ding" natürlich die Luchstraße. "Dass der Kanal uralt und anfällig ist, ist doch seit Jahren bekannt. Der ganze alte Kram muss endlich herausgeholt und die Straße von Grund auf erneuert werden." Hier spricht Thauer als gelernter Straßenbauer. Heute lenkt sein Unternehmen Transporte mit 40 Tonnen über den brüchigen Untergrund. Oder die Mitarbeiter stecken im Stau. Erst in der Südstraße, anschließend in der Luchstraße. Das kostet viel Zeit. "Aber Zeit ist Geld."
Das weiß auch Sabine Saack vom Taxi-Betrieb. Die Pkw könnten zwar noch auf ein paar Schleichwege ausweichen, "aber endgültig gelöst ist die Misere erst mit einem Neubau. Oder wenn Roßlau endlich mal seine Ortsumgehung bekäme."
Vorerst gelöst hatten die DVV-Stadtwerke das Problem Luchstraße am Mittwochnachmittag 16 Uhr. Wie Sprecher Christian Mattke informierte, wurde die Luchstraße an der Schadstelle auf etwa 8 m² geöffnet und der Untergrund neu aufgebaut. Die "große Lösung" ist für Herbst ins Auge gefasst: Da steht die Sanierung über die gesamte Länge zwischen den Kreuzungen Dessauer und Südstraße im Plan.