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Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Bahnhof Mosigkau unterm Hammer

Von HEIDI THIEMANN 09.09.2011, 19:37

MOSIGKAU/MZ. - 4 200 Euro sind das Mindestgebot für den teil-unterkellerten und nur einfach ausgestatten Klinkeraltbau, der an der Bahnlinie Dessau-Ascherleben und in Nähe des Mosigkauer Sportplatzes gelegen ist. Dafür aber gibt es ein über 1 000 Quadratmeter großes Grundstück samt Bahnhofsbereich und Büro, Stellwerkseinrichtungen und einer ehemaligen kleinen Wohnung sowie einem überdachten Wartebereich. Die Wohn- bzw. Nutzfläche wird immerhin mit 224 Quadratmetern angegeben, wovon knapp 50 Quadratmeter an die DB-Netz vermietet sind. Die zahlt dafür im Jahr etwas mehr als 2 600 Euro Kaltmiete. Einnahmen wären also gesichert.

Aber am Bau müsste so einiges getan werden. Zwar liegt Strom an und fließt auch Wasser, aber Sanitäreinrichtungen gibt es nicht, heißt es im Exposé zum Gebäude, das als Nr. 9 auf der Versteigerungsliste aufgeführt ist. Und auch die Holzkastenfenster und die Ofenheizung im Wohnbereich müssten wohl saniert werden. Zudem ist das Dach kaputt, gibt es Feuchtigkeitsschäden am Haus. Immerhin ist eine elf Jahre alte Ölzentralheizung vorhanden, die im Bahnbereich Wärme spendet.

Trotz der offensichtlichen Nachteile, dass der Bahnhof in der Erich-Weinert-Straße einen Käufer findet, daran hat Auktionator Mark Karhausen keinen Zweifel. "Bei Schnäppchenpreisen gibt es logischerweise einen großen Markt für Bahnhöfe in Deutschland", sagt er. Bereits bei der Sommerauktion seien 53 Bahnhöfe erfolgreich versteigert worden.

Nunmehr stehen 69 Bahnhöfe in Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen sowie den fünf neuen Bundesländern zum Verkauf. Überwiegend stehen die Gebäude leer und "warten auf eine Wiederbelebung", erklärt Karhausen und verweist auf die günstigen Startgebote: 500 Euro ist das niedrigste, 8 000 das höchste. Wo Mieteinnahmen von der Deutschen Bahn AG erzielt werden, wie im Falle von Mosigkau, "sind die Startpreise mit der zweifachen Jahresmiete kalkuliert", so der Auktionator.

Interessenten können den Katalog und Exposés für den 29. / 30. September im Auktionshaus unter Tel. 030 / 8 90 48 56 erhalten oder unter www.karhausen.de aufrufen