1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Dessau-Roßlau
  6. >
  7. Dessau-Roßlau: Dessau-Roßlau: Angesagte Adresse für eine gute Zeit

Dessau-Roßlau Dessau-Roßlau: Angesagte Adresse für eine gute Zeit

29.08.2011, 17:49

DESSAU/MZ. - Jörg Folta ist von Anfang an dabei und kümmert sich mittlerweile gemeinsam mit dem 15 Jahre jüngeren Nils Sackewitz um das Booking und die Ausrichtung des Beatclub. Oliver Schröter hat die beiden getroffen und mit ihnen auf die Anfänge und weit in die Zukunft geschaut. Fliegende Autos sind fest mit eingeplant.

10 Jahre Beatclub. Wofür steht der Beatclub Eurer Ansicht nach und was bedeutet er für Euch persönlich?

Folta: Für mich ging es darum, einen Ort zu haben, an dem ich selbst gerne bin. Das Motiv hat unser gesamtes Team angetrieben. Wir interessieren uns für Musik, die man sonst in Dessau nicht hören und erleben kann, Bands, für die man sonst nach Berlin oder weiter fahren musste. Das Ganze mit einer gehörigen Portion Understatement und viel Selbstausbeutung und ideellem Überschuss. Wir haben uns wirklich krumm gemacht in den letzten Jahren.

Sackewitz: Ich denke, der Beatclub steht in erster Linie dafür, eine gute Zeit zu haben. Egal ob auf Disko, Party oder Konzert - der Klub ist zur Heimat von vielen Bands, DJ's und Gästen geworden. So etwas sucht man sonst in Dessau vergebens!

Wie war die Ausgangslage 2001. Warum musste dieser Club eröffnen?

Folta: Wir haben seit Mitte der 90er Jahre Musikfestivals und Konzerte in Dessau und der weiteren Region organisiert. Das Rosslauer Skafestival, die Summer Safari in Leipzig und Halle, Clubkonzerte in Magdeburg und Wittenberg und viele weiteren Sachen. 2001 war die Zeit einfach reif für einen Club in Dessau. Wir wollten nicht mehr so weit fahren.

Du bis 15 Jahre jünger als Jörg. Kannst Du Dich noch an Deinen ersten Besuch im Beatclub und Deinen ersten Eindruck erinnern?

Sackewitz: Mein erster Besuch war auch gleichzeitig ein Auftritt meiner eigenen Band im Oktober 2005, glaub ich. Ich bin erst relativ spät dazu gekommen, den Beatclub zu besuchen. Meine ersten Eindrücke waren von recht oberflächlicher Natur: Eine Bühne, ordentliche PA und ein Backstagebereich waren vorhanden. Was für uns als rumpelige Garagen-Band schon eine super Sache war!

Mittlerweile kümmert Ihr Euch Seite an Seite um die inhaltliche Ausrichtung des Klubs. Wie sieht diese Zusammenarbeit aus?

Sackewitz: Was Konzerte und Parties angeht, bedient jeder von uns beiden seine eigenen Sparten. Wir tauschen uns je nachdem drei bis vier Mal in der Woche aus, wie das Programm in den kommenden Monaten aussehen könnte.

Folta: Ich muss aber dazu sagen, dass Nils jetzt schon immer größere Parts der Programmplanung übernimmt. In nicht allzu ferner Zeit wird er das komplette Booking übernehmen.

Was unterscheidet den Beatclub 2011 vom Club bei seiner Gründung 2001?

Folta: In der subjektiven Wahrnehmung viel. Manche unterstellen uns "kommerzieller" geworden zu sein - was auch immer diese Phrase bedeuten soll. Schaut man genauer hin, sieht man, dass sich gar nicht so viel geändert hat. Damals wie heute gibt es eine ausgewogene Mischung aus Live-Konzerten und Parties, aus Auftritten renommierter Künstler und Nachwuchsbands, aus Elektronik und Gitarre.

Wie wird das Jubiläum gefeiert?

Sackewitz: In erster Linie haben wir den Club für die anstehenden Veranstaltungen ordentlich rausgeputzt. Der ganze Publikumsbereich erstrahlt im neuen Anstrich und einige Möbel wurden extra neu angefertigt! Den Einstieg hat ja bereits das "Dessau Allstars"-Open Air gegeben. Es folgen weitere exklusive Parties und Konzerte, wie zum Beispiel "Mr. Review" oder "Memphis May Fire".

Folta: Ich muss dazu sagen, dass uns Jubiläen nicht so wichtig sind. Allzu oft entspringen pompöse Jahresfeiern der Agonie einer Einrichtung, der Ahnung, dass früher alles besser war und so weiter. Wir sehen nach vorne, wollen am Ball bleiben und denjenigen was bieten, die den Mainstream nicht ertragen.

Orakelt mal über den Beatclub im Jahr 2021:

Folta: Gemeinsames Blutdruckmessen mit Punkrockbegleitung? Ü-50-Electroparties?

Sackewitz: Der Klub ist wahrscheinlich komplett verchromt und alle Gäste parken mit ihren Schwebe-Autos auf dem Dach... Wie auch immer, ich wäre zufrieden, wenn wir immer noch Gelegenheit haben, unsere Konzerte und Parties zu veranstalten.