Neues Restaurant im Golfpark Dessau: Restaurant Stammhaus neu im Golfpark

Dessau - Dessaus Gastronomieszene hat Zuwachs bekommen: Im Golfpark öffnet am 2. Oktober das „Stammhaus“ seine Pforten. Wer es betritt, könnte sich glatt in einem Deja-vu wiederfinden. Das kenne ich doch!?
Das kann durchaus sein, dürfte aber schon einige Jahre her sein und war in der Friedrichstraße in Berlin. Die Inneneinrichtung des Stammhauses zog nämlich von dort komplett nach Dessau um. Es ist die Bar des ehemaligen Interhotel Grand Hotels Berlin. „Wir haben die Einrichtung dort ab- und hier wieder aufgebaut“, erzählt Christian Soetje vom Veranstaltungszentrum Golfpark und einer der Betreiber des alten neuen Stammhauses in der Dessauer Junkersstraße. „Wir wollten ein Stück DDR-Geschichte bewahren“, erklärt er diese verrückte Idee.
17 000 Einzelteile aus dem Grand Hotel in Berlin
Das Grand Hotel ist am 1. August 1987 von Erich Honecker eingeweiht worden - ein Vorzeigehotel der DDR für ausschließlich ausländische Gäste. Nach der Wende ging es an die Treuhand und wurde 1997 an den Investor Stanword verkauft, der es in Westin Grand Hotel Berlin umbenannte. Zwischen Ende November 2007 und April 2008 wurde das Hotel vollständig renoviert. Alles musste raus. Auch die alte Bierbar, die schon damals das „Stammhaus“ war. „Wir mussten damals auch Mobiliar und Ausstattung von 170 Hotelzimmern mitnehmen, das war der Deal “, erzählt Soetje.
In 17 000 Einzelteilen, „ein Riesenhaufen Holz“, kam die Bar in Dessau an - und wurde zunächst im riesigen Speisesaal der Kaserne gelagert und sortiert. Mitarbeiter der Tischlerei Reinicke übernahmen den Aufbau. Mangels Bauplänen ein schwieriges Unterfangen. „Ich hab gedacht, das dauert Jahre“, gibt Christian Soetje zu. Hat es aber nicht. Nach sechs Wochen stand die Bar in alter Schönheit am neuen Platz. „Und es sind nur zwei Stück Holz übrig geblieben.“
Sein neues Domizil hat das Berliner „Stammhaus“ in der einstigen Kleiderkammer der Dessauer Kaserne. „Fußböden und Wände waren in grauer Ölfarbe gestrichen, sah richtig schick aus“, schmunzelt er. Daran erinnert heute freilich nichts mehr. Alle Wände seien rausgerissen worden und der Fußboden abgesenkt, „damit die Bar reinpasst“, so Soetje. Nicht nur das Mobiliar nebst Ausstattung ist platziert, auch das besondere Flair des Berliner Stammhauses durchströmt die Räume in der Junkersstraße. Dieter-Thomas Heck hat sich davon vor drei Jahren selbst überzeugt. „Das Stammhaus war seine Lieblingsbar“, erzählt Soetje, „er hat geschaut, was aus seiner alten Kneipe geworden ist.“
Jetzt gilt es, diese mit Leben zu erfüllen. „Das Stammhaus soll eine klassische Kneipe sein, wo man sich trifft, etwas essen und Gutes trinken kann“, beschreibt Luisa Blabusch, Leiterin des Veranstaltungszentrums, das Konzept. „Wir wollen die Kneipenkultur der Stadt beleben.“
Der Berliner Ursprung des Stammhauses spiegelt sich in der Speisekarte wider. „Berliner Küche küsst die Anhaltische“, sagt Blabusch und zählt Currywurst, Bulette, Bauernfrühstück, Kartoffelpuffer, Milchreis auf. Gegessen werden kann ab Mittag. Den ganzen Tag. Abends öffnet die Bar. „Nicht die süßen Südseecocktails wird es geben, sondern die Klassiker der 20-er Jahre“, ergänzt Christian Soetje. „Handgemacht, frisch, alte Schule“.
Auf einen Kneipenplausch im Dessauer Stammhaus
Blabusch, Soetje und Andrea Franke haben den Hut auf im Stammhaus, wie auch für das benachbarte Steakhaus. „Beide Häuser sollen sich ergänzen“, erklärt Christian Soetje. Das Mitarbeiterteam wurde aufgestockt und wird im November fünf Servicekräfte und vier Köche stark sein. „Aber auch von uns dreien wird am Abend immer einer da sein“, sagt Luisa Blabusch.
Kleine Veranstaltungsformate sollen im Stammhaus etabliert werden. Die Sängerin Heike Huth wird Gäste zum „Kneipengespräch“ einladen, Promis, die im großen Saal gastierten, werden anschließend an den Zapfhahn gebeten - auf einen „Kneipenplausch“. „Es soll gemütlich sein und ein Ort, wo man Leute trifft.“
Damit geht es am Eröffnungsabend, der um 18 Uhr beginnt, gleich los. Heike Huth tauscht das Mikrofon gegen den Zapfhahn. Und Björn Hain unterhält die Besucher mit Live-Musik.
››Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 11.30 bis 23 Uhr, Sonntag bis 20 Uhr. Montag ist Ruhetag. (mz)


