Der nächste Sachsen-Anhalt-Tag ist in Gommern

Dessau-Rosslau/MZ/SB. - Wie viele Einwohner Gommern hat? Bürgermeister Jens Hünerbein fragt zurück: "Der Ort oder die Einheitsgemeinde?" Der Unterschied ist erheblich. 5 200 Einwohner hat Gommern selbst, gut 11 000 die Einheitsgemeinde. Eines aber bleibt: Das 1 050 Jahre alte Gommern ist eine Kleinstadt - und will im Jahr 2013 trotzdem den Sachsen-Anhalt-Tag ausrichten.

"Ich", sagt Wolfgang Rauls und schmunzelt, "habe Gommern das eingebrockt." Der FDP-Mann-Rauls war von 1990 bis 1994 Sachsen-Anhalts Umweltminister, zog 2002 noch einmal in den Landtag ein, um dann 2005 in Gommern Bürgermeister zu werden.

2010 schickte Rauls die Bewerbung für den 17. Sachsen-Anhalt-Tag ab. Anlass für die Bewerbung war im Jahr 2013 der 200. Jahrestag des ersten erfolgreichen Gefechts preußisch-russischer Verbände gegen die napoleonischen Truppen bei Vehlitz in den Befreiungskriegen. Vehlit ist ein Ortsteil von Gommern, das den Zuschlag bekam - und dem Landesfest vom 28. bis 30. Juni 2013 nun mit gehörigem Respekt entgegenblickt.

Hünerbein und Rauls waren am Fest-Wochenende viel in Dessau unterwegs. "Es war ein schönes Fest mit vielen freundlichen Leuten", sagt Hünerbein, der seit dem 1. Juli neuer Bürgermeister in Gommern ist - und nun die Organisation stemmen muss. Mit Rauls zusammen. Seinen Vorgänger hat er zum Projektleiter Sachsen-Anhalt-Tag gemacht. "Ich habe auch schon voriges Jahr in Gardelegen genau hingeschaut", berichtet Rauls. "Wir haben viele Dinge mitgenommen." 350 000 Besucher hat der 16. Sachsen-Anhalt-Tag am Wochenende in Dessau gehabt. "Diese Zahl ist für Gommern unrealistisch und nicht unser Ziel.", sagt Hünerbein. Menschenmassen in dieser Größenordnung würden die Stadt im Jerichower Land überfordern. "Wir orientieren uns eher an Thale und Osterburg." Thale, 19 000 Einwohner zählend, war 2009 dran. Osterburg, 11 000 Einwohner stark, war 2007 Ausrichter. "Das zeigt, dass auch kleine Städte so ein Landesfest ausrichten können." Logistisch wie finanziell bleibt es eine riesige Herausforderung.

Dessau-Roßlau hat diese Herausforderung gemeistert. Gommern wird deshalb den Kontakt suchen, um von den Erfahrungen der Doppelstadt zu profitieren. In drei, vier Wochen. Wenn die Stadt und das Organisationsteam wieder zu Kräften gekommen sind.