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Dank nach Unfall an Polizisten

27.06.2007, 18:18

Dessau/MZ/hth. - Als konkretisiert wird, dass sich bei Plötzkau ein Bus überschlagen hat, Tote und Verletzte zu beklagen sind, "war klar, das ist kein normaler Unfall", erinnert Wolfgang Salewski, Leiter des Autobahn-Polizeireviers Dessau. Es ist das schwerste Busunglück in Sachsen-Anhalt. Über 40 Polizisten sind - neben vielen anderen Kräften - unermüdlich bei Bergung und Rettung im Einsatz.

Deshalb auch ist es keine Dienstversammlung, zu der Salewski am Mittwoch eingeladen hat. Die Auswertung des Unfalls ist ihm Bedürfnis, um dankzusagen. Den Angehörigen der Schutzpolizei, die als erste vor Ort waren, um Menschen zu bergen, die Unfallstelle zu sichern, erste Umleitungen zu organisieren. Den Beamten von 2. Fachkommissariat und Kriminalitätsdauerdienst der Polizeidirektion, die Spuren und Beweismitteln sicherten und bei der Identifizierung der Toten halfen. Ebenso den Beamten des Verkehrsdienstes und den Mitarbeitern der Verwaltung, die z. B. für die Versorgung sorgten. Wie auch den Mitarbeitern anderer Reviere, die halfen, dass der Verkehr auf den Umleitungen rollte.

Die Bilder des tragischen Unglücks sind ihm immer wieder durch den Kopf gegangen, so Salewski. "Doch mehr als das, was wir getan haben, konnten wir nicht tun", sagt er den Kollegen und auch, "es gab keine Kritik an unserer Arbeit." Den Dank, den Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee, Ministerpräsident Wolfgang Böhmer und Innenminister Holger Hövelmann am Unglücksort an alle Helfer ausgesprochen hatten, gibt er weiter.

Die Geste, dies bei einem Imbiss zu tun, den der Autobahnchef aus seiner "Taschengeldreserve" zahlte, weil es keine Mittel dafür gibt, kommt bei den Kollegen gut an. So bei Jan Schlachczikowski und Jens Kunze vom Revierkommissariat Plötzetal, die durch Zufall als Erste am verunglückten Bus waren, inmitten des Chaos' und unvorstellbaren Leids dann aber eine sehr gute Zusammenarbeit aller Hilfskräfte erlebten. Oder bei Sina Zippler vom Ermittlungsdienst in Plötzetal, die half, die Identität der Verletzten in den Krankenhäusern und der 13 Toten zu ermitteln. 33 Stunden war sie im Dienst. So einen Unfall, sagt Schlachczikowski, "den muss man nicht noch mal erleben".