Corona mit Folgen Corona mit Folgen: Vier Dessauer Filialen von Klier-Insolvenz betroffen
Dessau-Rosslau - Die insolvente Friseurkette „Klier“, die in Dessau-Roßlau inklusive Tochterunternehmen vier Salons betreibt, will ihre Läden vorerst geöffnet lassen. Das teilte eine von Deutschlands größter Friseurkette beauftragte Medienagentur auf MZ-Nachfrage mit. „Die Geschäftsführung bleibt im Amt und der Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter. Die verabredeten Termine können weiterhin durchgeführt werden“, sagte ein Sprecher.
Klier betreibt im Einkaufszentrum in Mildensee einen Salon, im Rathauscenter haben „Super Cut“ sowie „Essanelle“, die ebenfalls zur Unternehmensgruppe gehören, jeweils eine Filiale, im Edeka-Center im Junkerspark befindet sich ein weiterer Essanelle-Salon. Wie viele Mitarbeiter an den vier Standorten in Dessau arbeiten, ließ das Unternehmen offen.
Unklar ist auch, wie es langfristig für die Friseurläden weitergeht. Deutschlandweit betreibt die Kette nach eigenen Angaben rund 1.350 Filialen. Ob sich vier in einer Stadt wie Dessau-Roßlau halten lassen, ist noch nicht abzuschätzen. „Da es noch viele Gespräche und Verhandlungen über einzelne Standorte gibt, sind alle Zahlen, die jetzt genannt worden sind, Spekulationen“, ließ das Unternehmen wissen. Ziel sei eine Sanierung der Firma.
Klier war wegen der Corona-Pandemie in Bedrängnis geraten. Während des ersten Lockdowns im Frühjahr waren die Salons wochenlang geschlossen. Der Umsatz war daraufhin dramatisch eingebrochen. Bereits Anfang September hatte das Unternehmen daher ein sogenanntes Schutzschirmverfahren beantragt. Doch auch Überbrückungshilfen konnten das finanzielle Minus nicht ausgleichen. Nun folgte der zweite Schritt: die Eröffnung des Insolvenzverfahrens am Amtsgericht Wolfsburg, dem Hauptsitz von Klier. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 9.200 Mitarbeiter. (mz)