Chaos-Rallye rund um Klinikum-See
DESSAU/MZ. - Lisa und Lena sind kaum aufzuhalten. Kaum haben sie gewürfelt, schon flitzen sie wieder los und halten Ausschau nach der Nummer, auf die sie auf dem Würfelspielfeld gerade gerückt sind. Im Patientenpark im Städtischen Klinikum rund um den See werden sie fündig. Die Mädchen haben zur Erkennung ihres Teams die spanische Flagge auf den Wangen. Und sie sind sich sicher: "Wir wollen gewinnen. Und Spanien wird Fußball-Weltmeister." Doch ob die anderen beiden Teams - Ulrike und Antonia sowie Josefine und Nils - den Spanienfans den Vortritt lassen?
Zum ersten Mal veranstaltet das Städtische Klinikum für Kinder bzw. Enkelkinder von Mitarbeitern und deren Freunde eine Ferienfreizeit. "Im Zuge des Audits Beruf und Familie haben wir die Anregung erhalten, so ein Angebot anzubieten", sagt Klinikums-Mitarbeiterin Stefanie Süß. Die Verwaltungsleitung habe nicht lange überlegt und über das Kinder- und Jugenderholungszentrum Arendsee in der Altmark wurde der Kontakt zu TTT vermittelt, was für Touristik Travel Team steht, der ein Spezialist für Jugendreisen ist. Nun werden Kinder und Jugendliche von Klinikumsmitarbeitern erstmals auf Reisen geschickt. Arendsee und auch der Balaton in Ungarn sind das Ziel. Außerdem gibt es ein drittes Angebot. "Zum ersten Mal", sagt Klinikums-Sprecherin Antje Orgass, "hat der Veranstalter extra für uns ein umfangreiches Programm für Ferien auf dem Klinikumsgelände entwickelt." Und die Premiere, sagt TTT-Mitarbeiterin Katrin Friedrich, kommt sehr gut an. "Einige Kindern gefällt das so gut, dass sie verlängern möchten", freut sie sich, und ebenso, dass auch Firmen in Magdeburg Interesse an dem Ferienmodell haben.
Vom Veranstalter sind jeweils zwei Betreuer vor Ort. Sandra Lentsch, die aus dem Süd-Brandenburgischen kommt, ist die gesamte Zeit in Dessau Einsatz. "Ab 1. August geht es zum Studium nach Dresden", sagt sie, "nun verbringe ich meine letzten Ferien in Dessau." Sie mache die Betreuung zum ersten Mal und wurde vom Reiseveranstalter in einem Seminar darauf vorbereitet. Von 9 bis 18 Uhr wird die Ferienfreizeit im Klinikum angeboten. Die ersten Kinder sind aber schon 5.45 Uhr da, wenn ihre Mütter oder Väter zum Frühdienst kommen, erzählt Antje Orgass. Also geht die Betreuung auch schon zu früher Stunde los. "Wir haben viele Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern", so die Klinikumssprecherin. Das Angebot sei deshalb speziell darauf ausgelegt, dass die Kinder während der Arbeitszeit betreut werden.
Langeweile kommt für die Mädchen und Jungen nicht auf. Baden im Waldbad oder an der Adria steht hoch im Kurs, ebenso die Chaos-Rallye, die alle am liebsten mehrmals am Tag spielen würden. Auch andere Spiele und Basteleien werden angeboten, "je nachdem, was die Kinder gerne möchten", so Sandra Lentsch. Auch eine Führung durch das Klinikum ist dabei - damit die Kinder sehen können, wo ihre Eltern arbeiten. Wöchentlich auch steht ein größerer Ausflug an. Am Mittwoch war die Gruppe in Magdeburg im Spaßbad und auf der Sommerrodelbahn.
Insgesamt 27 Kinder von Mitarbeitern und drei Enkelkinder von Mitarbeitern besuchen die Ferienfreizeit im Klinikum. Hinzu kommen acht Freundes-Kinder. "Gern können noch weitere Kinder angemeldet werden", sagt Stefanie Süß. "In Notfällen können wir auch sehr kurzfristig reagieren." Einige Plätze sind auch noch zum Ende der Ferien am Balaton frei (zehntägige Reise), die Freizeit am Arendsee ist hingegen ausgebucht, für die Herbstferien aber gibt es noch freie Plätze. Jetzt im Sommer verbringen dort 36 Mitarbeiter- und 13 Freundeskinder eine Ferienwoche. An den Balaton reisen zehn Klinikums-Kinder plus elf ihrer Freunde.
Anmeldungen sind möglich bei Lisette Dornfeld, Telefon 0340 / 5011294.