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Cemag lässt Visionen Wirklichkeit werden

Von Steffen Brachert 04.04.2005, 17:56

Dessau/MZ. - Gründung im Jahr 2001

Im feinen Cemag-Sitz auf dem Flugplatz ist davon nichts zu spüren. Keine vier Jahre liegt die Gründung der Dessauer Firma zurück, die ganz auf das Know-how ehemalige ZAB-Mitarbeiter setzt. Im August 2001 fanden sich der Hamelner Geschäftsmann Ali Memari Fard und Skupin. Beide kannten sich schon vor der Wende. "Die Hamelner brauchten Zementanlagenbauer, um Aufträge komplett abwickeln zu können", erinnert sich Skupin. Dessau hatte die Experten, oft arbeitslos in den Laubenkolonien der Stadt.

"Das Wissen und Können haben wir wieder ausgegraben." Skupin ist manchmal selbst erstaunt, wie schnell und gut sich alles entwickelt hat. Fard nicht. "All die Visionen, die er damals hatte, sind tatsächlich Wirklichkeit geworden", sagt Skupin. Ein Zementwerk in Pakistan ist gerade fertig geworden, eines in Bangladesh steht vor der Inbetriebnahme. Cemag hat einen guten Ruf in der umkämpften Branche. "Wir kriegen unseren Teil vom Markt ab." In mitunter wenig attraktiven Gegenden. "Rohstoffe gibt es halt nur selten dort, wo die Touristen sind", lacht Skupin. Die Cemag-Leute wissen das. Vielfliegen ist normal. Und trotzdem ist der Senegal gerade beliebt. Der Grund ist einfach: Da sind es nur einige Kilometer bis zum Strand.

Sechzig Mitarbeiter zählt die Cemag heute. Das Durchschnittsalter ist hoch. Trotz dreier Lehrlinge. Achtzig Mitarbeiter sollen es bis Jahresende werden. Was problematisch ist. Nicht nur, dass es im Neubau auf dem Flugplatz schon wieder eng wird. "Es wird immer schwieriger, Fachkräfte zu finden", sagt Skupin. "Es klingt wie Hohn. Doch das ist unser allergrößtes Problem." Zementanlagenbauer werden so speziell nicht ausgebildet. "Das lernt man nur dabei", gibt Skupin zu. Drei Anlagen braucht es zur Routine. Eine zu bauen, dauert schon mal drei Jahre.

Zukunft fest im Blick

Skupin sucht. "Die Cemag soll ein stabiler Betrieb werden." Auch wenn der Bau-Boom einmal nachlässt. Längst experimentieren die Zementanlagenbauer mit der Erzaufarbeitung. "Das ist ein interessanter Zukunftsmarkt." In der Cemag-Zentrale in Hameln steht ein Technikum, eine moderne Forschungsstätte, kurz vor der Einweihung. Für Dessau gibt es noch immer Pläne, eine moderne Produktionshalle zu errichten. Spezialanfertigungen für die Zementindustrie könnten vor Ort gefertigt werden. Fünf Hektar auf dem Dessauer Flugplatz sind längst gekauft. 2006 könnte der Bau losgehen.