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Campingplatz Adria Campingplatz Adria in Dessau-Roßlau: So reagiert die AfD auf das Hausverbot

Von Heidi Thiemann 19.04.2017, 12:00
Der Campingplatz Adria in Dessau-Roßlau.
Der Campingplatz Adria in Dessau-Roßlau. Lutz Sebastian

Dessau - Hausverbot auf dem Campingplatz Adria? AfD-Stadtrat Andreas Hernig zuckt mit den Schultern. „Damit habe ich kein Problem. Das ist sein Recht“, sagt Hernig zur Ankündigung von Pächter Thomas Jetzke.

Der hatte gegenüber der MZ erklärt, dass Mitglieder der AfD-Fraktion auf dem Gelände unerwünscht sind. Die Politiker hätten sich in den Betriebs- und Geschäftsablauf eingemischt, monierte der Pächter, denn sie hätten Dauercampern geraten, ihre Pacht nicht zu begleichen.

AfD riet Dauercampern keine Pacht zu zahlen

„Wir sind aktiv geworden, weil sich die Dauercamper an uns gewandt hatten“, sagt Hernig zum Vorwurf des Pächters. Und dabei waren im Vorjahr Zweifel aufgekommen, ob Thomas Jetzke überhaupt der rechtmäßige Pächter ist.

Denn die Übernahme des Campingplatzgrundstückes und des Strandbads Adria hätte der Stadtrat aus AfD-Sicht noch nicht erteilt. Weil diese Zustimmung an Bedingungen geknüpft ist. „Und die sind bis heute nicht erfüllt.“

Die Stadtverwaltung sieht das anderes. „Herr Jetzke ist in Ausübung seines Erbbaurechtes als derzeitiger Besitzer mit allen Rechten und Pflichten für das Objekt Adria ausgestattet“, sagt Sprecher Carsten Sauer.

Hernig hält dagegen: „Herr Jetzke hatte sich verpflichtet, die Rückstände des vormaligen Pächters zu begleichen. Die sind nach unserem Stand bis heute nicht bezahlt.“ Dass es überhaupt zu den Rückständen kommen konnte, kann er nicht verstehen.

Reaktion der AfD auf das Hausverbot

„Die Stadt hatte die offenen Forderungen vom Vorbesitzer nicht eingetrieben.“ Auch die „vielen Mängel auf dem Campingplatz“ ärgern Hernig. „Denn die Dauercamper zahlen Pacht. Das Geld hätte man für die Sicherheit der Camper und Instandsetzungen nehmen können.“

Schon 2015 hätte der Pächter Versprechungen gemacht, ein Betreiberkonzept vorgelegt. Doch der Zaun um den Campingplatz sei noch immer kaputt, Wildschweine seien auf das Gelände vorgedrungen. Auch die Steganlage im See sei marode. Aus seiner Sicht, erklärt Hernig, sei es gefährlich dort baden zu gehen.

Mängel auf dem Campingplatz in Dessau-Roßlau

Im Herbst hatte Jetzke bei den 70 Dauercampern um Vertrauen geworben und verschiedene Maßnahmen angekündigt wie den Einbau von Wasseruhren, das Zurückschneiden beziehungsweise Fällen von Bäumen, Investitionen im Bereich der Rezeption und der Toilettenanlagen sowie von W-Lan. Instand gesetzt werden soll auch der Zaun zwischen Bad und Campingplatz. „Notwendig ist das alles“, sagt Hernig, bleibt aber skeptisch. (mz)