PSV 90 Dessau Boxen: Nachwuchs des PSV 90 Dessau stellt bei "Next Generation" sein Können unter Beweis

Dessau - Nach der Boxveranstaltung ist vor der Boxveranstaltung, heißt es gerade beim PSV 90 Dessau. Gerade mal vier Tage ist es her, dass die Kämpfer bei „Next Generation“ ihr Können unter Beweis gestellt haben, da ist schon klar, dass es eine zweite Auflage geben wird.
Rund 250 Zuschauer - darunter 50 Eltern, Trainer und Boxer - ließen sich das Boxspektakel nicht entgehen. „Die Halle hat bei manchen Kämpfen gebebt“, sagt Enrico Schnurre, „manchmal konnten die Kämpfer ihre Trainer nicht mal richtig verstehen.“
Da einige gesetzte Kämpfer am Sonnabend nicht in der Sporthalle in der Heidestraße erschienen, musste die Fightcard neugesetzt werden, was zu einer kurzen Verzögerung der Veranstaltung führte. Danach lief aber alles reibungslos.
Kämpfer mussten zweimal in den Ring
Auch Max Arbeiter war von einer Absage betroffen. Kurzerhand wurde aber ein Ersatz - Milo Kluthman, Sohn des Vorsitzenden vom Boxgym Leipzig - für den Siebenjährigen gefunden. Max meisterte seine Sache im Ring mit Bravour und bekam auch vom Ringrichter Timo Hoffmann, der es sich nicht nehmen ließ, in Dessau wieder mit dabei zu sein, anerkennende Worte.
Aufgrund von Absagen mussten manche Kämpfer gleich zweimal in den Ring steigen. Darunter war auch Sophia Zwarg. „Ich war ganz schön aufgeregt. Hatte mir fest vorgenommen herauszufinden, wo die Schwächen meiner Gegnerin liegen, um dann darauf zu reagieren. Leider haperte es etwas an der Umsetzung“, sagt Sophia nach ihrem ersten Kampf gegen die Wittenbergerin Julia Kaatz im Kickboxen, der dennoch mit einem Unentschieden endete.
Herzensangelegenheit und Ausbildung zugleich
Im zweiten Kampf gegen Nicole Linke - ein reiner Boxkampf - musste sich die Dessauerin geschlagen geben. „Ohne die Kicks habe ich mich nicht ganz so sicher gefühlt. In bestimmten Situation hätte ich schon einen Kick gebraucht“, resümiert Sophia Zwarg.
Sie wurde von Simone Baer in der Ringecke unterstützt, die zusammen mit Matze Zemski, Pascal Wendler, Martin Richter und natürlich Enrico Schnurre, die Kämpfer betreute. Auch Simone Baers Kampf wurde abgesagt. „Es ist nie schön zu erfahren, dass der Gegner absagt. Allerdings ist es jetzt nicht mehr so ärgerlich wie beim ersten Mal, als mir das passiert ist“, sagte Baer.
Dass sie sich dann um die anderen Kämpfer kümmerte, war für sie eine Herzensangelegenheit und Ausbildung zugleich. „Ich war in Sophias Fall eine mentale Stütze und dafür verantwortlich, dass sie genügend Luft in der Pause hat. Ich stehe mit in der Ecke, um zu lernen, wie man seinen Schützling richtig betreut“, so Baer.
Zweite Auflage im September
Trotz eines Unentschiedens und einer Niederlage konnte sich Sophia Zwarg - genau wie Sebastian Klotsch (ein Unentschieden, eine Niederlage) - über eine besondere Auszeichnung freuen. Beide wurden als „Sportler des Abends“ gekürt. „Man muss nicht immer gewinnen. Sie haben beide wie kleine Löwen gekämpft, das muss belohnt werden“, sagte Enrico Schnurre.
Im September soll die „Next Generation“ in ihre zweite Auflage gehen, nach dem Gespräch mit der Geschäftsführung des PSV 90 Dessau. (mz)