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Bello darf Tiere gucken Bello darf Tiere gucken: Besucher dürfen erstmals Hunde in den Tierpark Dessau mitbringen

02.08.2018, 11:26
Dursten muss Bello beim Tierparkbesuch nicht - vier Hundebars wurden im Park für die vierbeinigen Besucher eingerichtet.
Dursten muss Bello beim Tierparkbesuch nicht - vier Hundebars wurden im Park für die vierbeinigen Besucher eingerichtet. Stadt

Dessau - Im Dessauer Tierpark sind seit drei Wochen auch Hunde willkommen. Das seit Jahren geltende Verbot für die bellenden Vierbeiner wurde aufgehoben. Erstmal zur Probe. MZ-Redakteurin Sylke Kaufhold sprach mit Tierparkchef Jan Bauer über diese Neuerung.

Warum waren bisher Hunde im Tierpark nicht erlaubt?
Bauer: Der Hauptgrund war wohl, die Tiere in den Gehegen vor der Aufregung mit bellenden Hunden zu schützen. Und auch die spielenden Kinder im Park sollten sich gefahrlos bewegen können. Ich glaube, das Verbot gibt es seit Bestehen des Tierparks.

Warum rückt der Tierpark jetzt davon ab?
Bauer: Bei uns gingen wöchentlich Nachfragen ein, das hat uns zum Nachdenken gebracht. Inzwischen sind wir auch der Meinung, dass Hunde durchaus eine Bereicherung auch für unsere Bewohner sein können. Und nicht zuletzt wollen wir auch nicht länger die nicht kleine Gruppe der Senioren mit Hund ausgrenzen.

Hundebesitzer haben verschiedene Auflagen zu erfüllen

Der Probelauf läuft jetzt knapp einen Monat. Wie klappt es?
Bauer: Es funktioniert sehr gut. Bisher gab es keinerlei Zwischenfälle. Alle halten sich an unsere Auflagen. Und das Feedback ist grundsätzlich sehr positiv. Es wird sehr wohlwollend aufgenommen. Auch die von uns erhobene Kostenpauschale für den Hund von 1,50 Euro wird akzeptiert.

Welche Auflagen haben die Hundebesitzer denn zu erfüllen?
Bauer:  Grundsätzlich gilt eine Leinenpflicht. An der Kasse erhalten die Hundehalter Kotbeutel, in die die Hinterlassenschaft des Vierbeiner zu entsorgen ist. Außerdem dürfen sich die Hunde nur auf den Hauptwegen bewegen. Spielbereiche, begehbare Anlage und schmale Wege sind tabu. Das haben wir auch mit entsprechenden Schildern gekennzeichnet.

Wie hat sich der Tierpark auf die Hunde im Park eingestellt?
Bauer: Wir haben uns zunächst einmal gründlich vorbereitet. Ein großes Dankeschön gilt in diesem Zusammenhang dem Tierheim. Mitarbeiter und Hunde waren unsere Testpersonen. Sie kamen mehrfach in den Park, damit sich unsere Tiere an die Hunde gewöhnen konnten und auch, um Schwachstellen aufzudecken.

Eine war zum Beispiel das Mara-Gehege. Das befand sich viel zu dicht am Hauptweg und damit an den Hunden. Wir haben die Maras umgesetzt. Außerdem haben wir im Park vier Hunde-Trinkstellen eingerichtet, die von uns regelmäßig mit frischem Wasser bestückt werden.

Testphase für Hunde im Tierpark läuft noch bis Ende des Jahres

Wovon ist abhängig, ob die Hundeerlaubnis dauerhaft erteilt wird?
Bauer: Von der Hundekot-Disziplin der Halter und ob es Zwischenfälle gibt. Also, ob Tierparktiere verbellt werden oder es irgendwelche Kollisionen mit Hunden gibt. Unsere Mitarbeiter beobachten das sehr sensibel.

Wie lange soll die Testphase laufen?
Bauer: Bis zum Jahresende. Dann machen wir eine große Manöverkritik. Für eine dauerhafte Regelung braucht es dann aber die Zustimmung des Stadtrates, da wir eine Kostenpauschale erheben. (mz)

Begehbare Gehege bleiben für Hunde tabu.
Begehbare Gehege bleiben für Hunde tabu.
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