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Bechterew braucht Bewegung

Von Hans-Peter Berth 08.03.2005, 18:23

Dessau/MZ. - Zur Gruppensprecherin wählten sie Gudrun Seidig. Dieses Ehrenamt füllt sie heute noch aus. Seidig organisiert - zum Beispiel Expertenvorträge -, vermittelt Erfahrungen aus anderen Gruppen, integriert mütterlich jedes neue Gruppenmitglied, gratuliert zu Jubiläen, motiviert, wenn jemand einen Hänger hat, telefoniert und fragt nach, wenn jemand ausbleibt, kümmert sich um dergleichen mehr. Sie vergesse, versichert die kleine, agile Frau, dadurch oft die eigene Krankheit, sei aber heilfroh, dass der Ehemann ihr das Schriftliche am Computer abnehme. Durch die Gruppe erhalte sie selbst Auftrieb. "Für mich ist die Gruppe wie eine große Familie. Sie sind ja alle so lieb und nett - da muss ich ja weitermachen", sagt sie und wundert sich selbst, wie sie in die Aufgabe hineingewachsen ist.

Da gilt es, das BBB-Prinzip umzusetzen, was heißt: Bechterew braucht Bewegung. Einmal in der Woche trifft sich die Gruppe zum Sport. Oft klingt der Treff mit einem gemeinsamen Essen aus. Die Physiotherapeutin Jana Gottschling leitet übrigens seit elf Jahren die Gymnastik. Nicht nur Bewegung ist wichtig, auch das Miteinanderreden und das Erlernen, mit den Schmerzen zu leben, wozu Gesprächsrunden beitragen. Spaß und Geselligkeit sollen nicht zu kurz kommen. So zählen Sommerfest und Weihnachtsfeier zum festen Bestandteil des Gruppenlebens. Und am 12. März wird in den Räumen der "Bürgerhilfe" das 15. Gründungsjubiläum begangen.

30 Mitglieder sind sie derzeit. Im Alter zwischen 30 und 77. Einige Gruppenmitglieder kommen sogar aus Roßlau, Rodleben, Coswig oder, wie Bernd Dammann, aus Bobbau. "Das zeigt doch schon, dass wir einen guten Zusammenhalt haben", bewertet Dammann und kommt auf Gudrun Seidig zurück: "Sie ist der Motor!" Annerose Fahl, die zu den Gründungsmitgliedern zählt, bekräftigt das. Die Gruppenchefin gibt postwendend das Kompliment zurück: "Auf Annerose und Bernd kann ich nicht verzichten."

Kontaktelefon: 0340 / 2 20 26 74