Bauleute im Elbzollhaus Bauleute im Elbzollhaus in Dessau: Neuer Eigentümer will vor Saisonstart umfangreich sanieren

Dessau-Roßlau - Mit dem Jahreswechsel 2017/18 hat das Elbzollhaus vor den Roßlauer Stadttoren seinen Besitzer gewechselt. Alleiniger Eigentümer des Objektes ist nunmehr der Dessauer Unternehmer Arndt Klapproth, der die Immobilie von den Eheleuten Kinkelin aus Schleswig-Holstein übernahm.
Vorbesitzer Ulrich Kinkelin war über lange Jahre als Notar in Roßlau tätig, hatte aber die Elbestadt vor sieben Jahren in Richtung Norden verlassen. Klapproth wiederum kannte als gebürtiger Dessauer das markante Gebäude am Flussufer der Elbe zwischen Straßenbrücke und Eisenbahnbrücke fast schon aus Kinderzeiten aus der persönlichen Perspektive.
Und hatte als Versicherungsmakler mit seiner Firma das Gebäude Elbzollhaus seit 2010 unter seine Fittiche genommen und gegen Schäden versichert.
Seit der Wende liegen nun erstmals Eigentum und Nutzung des Elbzollhauses in Familienhand
Neu ist nicht allein der Name im Grundbuch. Auch der Betreiber wechselt. Neue Mieterin ist die Elbzollhaus GmbH, die nun Schritt für Schritt ihre Geschäftstätigkeit aufnimmt. Im Unternehmensprofil sind der Weiterbetrieb als Café, Pension und Hotel vorgesehen sowie als Veranstaltungsstätte in prononcierter Lage direkt am Elbufer.
Da die Geschäftsführerin der Elbzollhaus GmbH zugleich seine Ehefrau ist, sieht Arndt Klapproth nun einen Stolperstein der Elbzollhaus-Vorzeiten ausgeräumt: Seit der Wende 1990 nämlich liegen nun erstmals Eigentum und Nutzung des Hauses in Familienhand. „Das wird diesem historischen Schmuckstück am Rand des Weltkulturerbes Gartenreich Dessau/Wörlitz gut tun.“
Vor dem Start in die erste Saison unter neuer Flagge freilich sind umfangreiche bauliche Arbeiten erforderlich. Nach außen sichtbar schon seit der vorigen Adventszeit, da der Turm des Elbzollhauses eingerüstet wurde.
Fertigstellung der Außenarbeiten, steht derzeit bis Ende April auf dem Zettel
Die Arbeiten am Turm sehen zunächst eine Verblechung der Zinnen auf dem Dach, des Zinnengrundes und des Zwischensockels vor. Weiterhin geplant sind Ausbesserungsarbeiten an der Fassade und ein kompletter Neuanstrich.
Die Arbeiten sind in starkem Maße witterungsabhängig, brauchen zum Teil längere Zeit anhaltende Plus-Grade auf dem Thermometer. Installiert werde soll zudem eine automatisierte Rauchabzugsanlage. Die Fertigstellung der Außenarbeiten, steht derzeit bis Ende April auf dem Zettel von Eigentümer und Geschäftsführerin. Auch die Außenanlagen sollen zum Saisonstart verschönert werden.
Im Gebäudeinneren ist begonnen worden mit der Beräumung. Als erstes renoviert und neu möbliert werden soll der große Saal im Erdgeschoss. Hier stehen bereits erste Buchungen für Familienfeiern im Kalender. Weiterhin werden die einzelnen Pensionszimmer nacheinander grundlegend renoviert und aufgewertet.
Neuer Besitzer will den Turm des Elbzollhauses der Öffentlichkeit zugänglich machen
Im wesentlichen abgeschlossen sein sollen die Arbeiten Ende März/Anfang April zum Start in die neue Saison. Jedoch schon vorher kann jeder, der genug Puste hat und die Stufen zur Turmspitze schafft, den tollen Ausblick vom Dach genießen!
Einzige Voraussetzung: Jemand vom Team muss da sein, so der neue Besitzer. Klapproth will das schöne und markante Objekt ausdrücklich für die breite Öffentlichkeit zugänglich halten.
Der neue Hausherr am Stromkilometer 257,7 ist in Dessau-Roßlau und darüber hinaus kein Unbekannter. Der 46-Jährige hat in seiner Vita nicht allein Einträge als langjähriger Makler in der Stadt und Region oder erfolgreicher Poolbillardspieler.
Arndt Klapproth war von Dezember 2013 bis März 2014 Landesvorsitzender der AfD Sachsen-Anhalt
Arndt Klapproth war von Dezember 2013 bis März 2014 Landesvorsitzender der AfD Sachsen-Anhalt. Nach der parteiinternen Spaltung der „Alternative für Deutschland in den liberal-konservativen Flügel um Parteigründer Bernd Lucke und dem Sieg der nationalkonservativen Mitglieder um Frauke Petry seit dem Parteitag im Juli 2015 in Essen sah Klapproth nach eigener Aussage seinen Platz nicht mehr in der AfD. Er trat aus der Partei aus. (mz)
