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Baugerüste in der Turnhalle Baugerüste in der Turnhalle: Die Minis heißen «Sunshin Kids»

Von Yvonne Falke 18.11.2001, 15:04

Alsleben/MZ. - Die fünfte Jahreszeit fällt in Alsleben nicht aus. So stellen sich die 75 Mitglieder des Alslebener Karnevalvereins AKV "Rot-Weiß" selbst auf die ausgefallensten Situationen ein. Zum Start in die neue Saison, so berichtete die Vorsitzende Annett Grill, seien das Bauarbeiten in der Turnhalle der Sekundarschule. Um die Narren nicht zu enttäuschen, gab es für den Karneval eine Woche Baustopp. Die Karnevalisten indes wählten für die Festveranstaltung brandaktuell das Motto "Baustelle". Die Gäste, so Moderator Michael Kirchhoff, habe man aufgefordert, wegen der Baugerüste an den Wänden schützende Kopfbedeckungen zu tragen. Der Elferrat zumindest machte es allen mit roten Schutzhelmen vor.

Doch Baugerüste störten die Fans auf keine Weise. Die Halle war so dekoriert, dass die Plattform der Handwerker irgendwie dazu gehörte. So zeigte sich die Prinzengarde schwungvoll wie immer. Das Prinzenpaar Antje und René rief die Kussfreiheit aus, wobei René verkündete: "Wer bis Aschermittwoch noch nicht küssen kann, ist arm dran."

Ralf Richter, die Stimmungskanone des AKV, sang nicht nur über seine Erlebnisse als Ex-Bürgermeisterkandidat, sondern servierte gemeinsam mit Elke Stellfeld und Sabine Siersleben den Eröffnungsschlager "Hellau, wir feiern Karneval" nach dem Hit "Go West".

Ein Höhepunkt der Festveranstaltung war der Auftritt der Alslebener Minis Julia, Sandra, Christin, Maria, Luise, Juliane und Alexandra. Etwas ganz Verrücktes hatte Kirchhoff dem Publikum versprochen. Und der Tanz der Mädchen hieß nicht nur "Crazy", sondern veranlasste das Publikum zum ersten Zugabe-Ruf. Jetzt sollten die Alslebener Minis nicht länger ohne Namen bleiben. Vorschläge aus dem Publikum lauteten "Crazy Girls" nach dem Tanztitel und "Karo-Shorts" nach den Kostümen. Als der Moderator als Namen "Sunshin Girls" vorschlug, applaudierte das Publikum.

Überhaupt scheint es um den Nachwuchs beim AKV recht gut bestellt zu sein. Denn als jüngster Büttenredner präsentierte Matthias Mädel eine Gebrauchsanweisung für die Gästetoilette. Der Achtklässler brachte die Leute mit seinen Empfehlungen zum Lachen, ohne obszön zu werden und die Frauen schmunzelten, endlich einer, der sich hinsetzt, um das kleine Geschäft zu verrichten.

Kostüme und Choreografie entwerfen die Frauen des Vereins übrigens selbst. Und als dann Sabine Siersleben mit einem ganzen Geschwader Putzfrauen mit halterlosen Strümpfen mit Besen auf das Parkett trat, jubelte der ganze Saal. Das Kommando ließ sich nicht abservieren: "Was eine Show wollt ihr? Das können wir auch!"