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Band aus Dessau-Roßlau Band aus Dessau-Roßlau: Abschied nach 14 Jahren: Hörinfarkt feiert noch einmal mit Fans

Von Danny Gitter 07.03.2018, 06:00
Am 24. März verabschiedet sich „Hörinfarkt“ mit einem privaten Konzert.
Am 24. März verabschiedet sich „Hörinfarkt“ mit einem privaten Konzert. Hörinfarkt

Dessau - Als im vorigen Jahr ein Bandmitglied ausschied, überlegten die restlichen sechs Verbliebenen von „Hörinfarkt“, ob sie sich noch einmal verstärken oder doch lieber einen Schlussstrich ziehen sollten.

Bandgeschichte geht nach 14 Jahren zu Ende

„Wir haben uns alle tief und ehrlich in die Augen geblickt und dann entschlossen das Ganze zu beenden“, erzählt Frank Dreibrodt, der Sänger von „Hörinfarkt“. Am 24. März verabschiedet sich „Hörinfarkt“ mit einem privaten Konzert in der „Old Kine“ in Kleinkühnau.

Damit gehen 14 Jahre Bandgeschichte zu Ende, die einst in Dessau und Roßlau ihren Anfang nahm. Dreibrodt gründete schon 1999 mit Freunden die Band „Wühltisch“. 2004 erfolgte dann die Transformation zu „Hörinfarkt“.

Wegen Studium und Ausbildung zogen Bandmitglieder aus der Heimat weg

Mit teils ironischen deutschen Texten im bunten Stilmix von Ska, Punk und Rock’n’Roll und mittlerweile drei Alben eroberten die Freunde aus Dessau und Roßlau im Laufe der Zeit die Bühnen und Festivals im gesamten Bundesgebiet.

Studium und Ausbildung zogen sie weg aus der Heimat. Auch berufliche Perspektiven gab es eher woanders. Im Großraum Halle/Leipzig fanden die meisten einen neuen Lebensmittelpunkt. Dreibrodt, Diplomingenieur bei BMW, lebt mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen in Leipzig. Alte Freunde gingen, neue Bandmitglieder kamen.

Proberaum nach langer Zeit in der Kulturfabrik nach Leipzig verlegt

Erstaunlich lange konnten „Hörinfarkt“ mit einem Probenraum in der Kulturfabrik an der Brauereibrücke ihrer ursprünglichen Heimat treu bleiben. Doch schon vor ein paar Jahren verlegten sie die Proben nach Leipzig. Durch Beruf und Familie blieb immer weniger Zeit, sich dem Hobby Musik zu widmen.

Die Probentermine wurden immer überschaubarer, ebenso wie die Auftritte und Konzerte. Alte Bandmitglieder gingen, neue kamen. In vielen verschiedenen Formationen spielte „Hörinfarkt“ in seiner Bandgeschichte. Die „Dinos“ Frank Dreibrodt und Marco Dommes, beide Anfang 40, haben viele Bandkollegen kommen und gehen sehen.

Fans reagierten in den sozialen Netzwerken geschockt über Verkündung

Heute ist „Hörinfarkt“ eine Kombo von Anfang 20 bis Anfang 40. „Es lief darauf hinaus, dass sich unser Bandleben immer mehr ausschleicht. Da haben wir uns gedacht, dann lieber ganz bewusst aufzuhören“, erzählt Dreibrodt. Nachdem die Band Ende September auf ihrer Facebook-Seite das Ende verkündete, blieben geschockte Reaktionen von Fans nicht aus. Doch das Leben geht weiter.

Im Rückblick hat Dreibrodt ganz viele positive Momente auf und neben der Bühne im Kopf und im Herzen. In die österreichische Hauptstadt Wien hat es sie mal für ein Konzert verschlagen.

Auftritt auf Punkrock-Festival auf Helgoland

2014 waren „Hörinfarkt“ Teil der „Rock’n’Roll Butterfahrt“ auf Helgoland. Das Festival auf der Nordsee-Insel hat sich seit seiner Erstauflage 2003 zu einer wichtigen Institution für Punkrock-Fans entwickelt. Auch in Ferropolis und auf der Roßlauer Burg gaben sich die Bandmitglieder mit Auftritten die Ehre.

Finales Konzert der Band findet Ende März in Kleinkühnau statt

Noch blicken sie gelassen auf ihr finales Konzert in Kleinkühnau am 24. März. „Wir freuen uns auf eine richtig gute Party“, sagt der „Hörinfarkt“-Sänger. „Wie es sein wird, wenn der letzte Ton verklungen ist, kann ich natürlich noch nicht sagen“, so Dreibrodt.

Vielleicht wird es Tränen geben, vielleicht auch Erleichterung. Eins wissen die sechs Bandmitglieder schon heute. In Freundschaft werden sie verbunden bleiben und Musik wird für jeden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Fansong „Stolz des Ostens“ wird regelmäßig vor Heimspielen des RB Leipzig gespielt

Dreibrodt hat sich mittlerweile auch außerhalb von „Hörinfarkt“ einen Namen gemacht. Für den Fußball-Bundesligisten RB Leipzig hat er den Fansong „Stolz des Ostens“ komponiert. Vor den Heimspielen wird das Lied seit 2016 regelmäßig gespielt.

Mit mehr Live-Auftritten möchte Dreibrodt „Stolz des Ostens“ noch bekannter und beliebter machen. Für eine Hochzeit von zwei RB-Fans wurde er schon angefragt. Natürlich sagte Dreibrodt zu. Zukünftig bleibt dem gebürtigen Roßlauer auch mehr Zeit, sich dem Blasorchester der Schifferstadt zu widmen. Sein Vater Willi Dreibrodt ist Mitbegründer und langjähriger Leiter des Ensembles.

Band verschickt Einladungen für die Abschiedsparty

››Wer bei der Abschiedsparty von „Hörinfarkt“ am 24. März in der Old-Kine in Kleinkühnau dabei sein will, wird gebeten bis zum 18. März eine Mail an [email protected] zu schicken. Die Band verschickt dann Einladungen, die zum Eintritt berechtigen. (mz)