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Ausstellung in Dessau Ausstellung in Dessau: Alles noch im Fluss

Von Ute König 03.09.2015, 06:15
Millimeter genau richtet Maler Fridolin Kraska seine Kunstwerke in der Alten Brauerei aus.
Millimeter genau richtet Maler Fridolin Kraska seine Kunstwerke in der Alten Brauerei aus. Thomas Ruttke Lizenz

Dessau - „Bilde hier eine Gruppe“, gibt Marion Münzberg den Tipp. Die grazilen Holzfiguren von Timm Scharge wirken schon gut. Aber die Vorsitzende des Dessauer Brau-Art-Vereins meint: „Mit den Fliesen im Hintergrund wirkt das dann noch viel besser.“ Scharge nimmt den Ratschlag dankend an. „Ich stell alles erst einmal hin, dann muss man schauen, wie es wirkt und tauscht sich sehr gerne mit den Kollegen aus“, so der Dessauer. Es sei eben noch alles noch im Fluss, betonen die beiden Künstler. Seit gestern wird für die 7. Brau-Art in der Alten Brauerei in Dessau aufgebaut. Am Samstag, dem 5. September, um 15 Uhr wird die Ausstellung mit dem Motto „Ansichtssache“ eröffnet.

Eröffnet wird die Brau-Art am Samstag, dem 5. September, um 15 Uhr. Dann ist die Ausstellung in der Alten Brauerei bis 20. September täglich von 14 bis 18 Uhr und freitags sogar bis 20 Uhr zu sehen.

Führungen für kleinere Gruppen und auch für Schulklassen werden während der ganzen Ausstellungszeit auf Anfrage ([email protected]) angeboten. Feststehende und für alle Interessierte offene Termine sind der 11. September, 18.30 Uhr, an dem die Künstler persönlich durch die Ausstellung führen, sowie die Kuratorenführung am 18. September, 18.30 Uhr.

Zu Gast bei der Brau-Art ist am 12. September, ab 15 Uhr der Autoren- und Literaturkreis „Wilhelm Müller“. Die Mitglieder Lesen werke zum Thema Migration.

Die Finissage findet am 20. September um 15 Uhr statt. Auch an diesem Tag sind alle ausstellenden Künstler anwesend. 

Weitere Infos gibt es online unter www.brauart-dessau.de.

Insgesamt 21 Kunstschaffende stellen in diesem Jahr ihre Werke im alten Brauereigebäude aus. Die meisten sind Vereinsmitglieder, doch auch für die 7. Auflage konnten wieder Gastkünstler gewonnen werden. So zum Beispiel der freischaffende Maler Fridolin Kraska. „Rechts noch einen Zentimeter höher“, ruft Marion Münzberg in der nächsten Halle in Richtung Hubsteiger. In einigen Metern Höhe versucht Kraska, seine Gemälde gerade auszurichten. Die sonst eher unschöne Fabrikwand ist ideal für seine farbenfrohen Werke. „Er kam hier herein und hat gleich gesagt, dass er seine Bilder dort aufhängen möchte“, so Münzberg.

An der Wand gegenüber ist Detlef Münnich damit beschäftigt, seine Werke bestmöglich in Szene zu setzen. Er zum ersten Mal bei der Brau-Art dabei und seit diesem Jahr auch Vereinsmitglied. „Ich habe mir die Brau-Art immer schon angesehen“, sagt er. „Die Künstler sind eine illustre Mischung mit einer sehr guten Qualität.“ Das habe ihm gefallen. Er selbst ergänzt die Mischung auf interessante Weise, denn was er auf die Leinwand bringt, dürfte einzigartig sen. „Ich male mit Fotoelementen“, erklärt der hauptberufliche Architekt. Der Vogelschwarm entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als eine Vielzahl kleiner Fotoschnipsel in Form von kleinen Vögeln, aufgeklebt auf eine dunkel grundierte Leinwand. Für seine Werke durchforste er regelmäßig sein Fotoarchiv. Münnich gehört noch zu denjenigen, die ihre Fotos auch entwickeln lassen. Die Abzüge, die keinen Platz im Fotoalbum finden, werden künstlerisch weiter verwertet.

Die Fläche neben Münnichs Werken sind für die von Dieter Bankert reserviert. Ein beschriftetes Klebeband verrät es. Und während überall in den beiden Ausstellungshallen schon fleißig aufgestellt, gemalert und geputzt wird, sind noch weitere Wände und Flächen leer. Dass auch sie bis zur Eröffnung am Samstagnachmittag noch mit Graphiken, Gemälden, Skulpturen, Keramiken, Fotografien und vielem mehr geschmückt werden, ist sicher. Nur wie genau die Kunstwerke aussehen und wie sie am Ende in den großen hallen der Alten Brauerei miteinander wirken, wird sich erst zeigen, wenn die Ausstellung komplett ist. „Es ist sehr spannend“, findet auch Marion Münzberg. (mz)