Auch der Umwelt zuliebe Auch der Umwelt zuliebe: DRK, ASG und Sportausstatter Decathlon initiieren in Dessau Kleidersammlung

Dessau - Sie handeln mit Kleidung. Sportler finden in dem Geschäft an Ausrüstung, was das Herz begehrt. Nahezu alle Sportarten sind bedacht.
Seit Montag allerdings steht im Decathlon-Sportgeschäft im Mildenseer Eichengarten im Eingangsbereich ein Behältnis für gebrauchte Kleider. 14 Tage soll der kleine Container zunächst dort stehen. Die Kunden wurden im Vorfeld mit Flyern auf eine große Kleiderspendenaktion hingewiesen, die sie dort hineintun können.
Sammelaktion in Dessau steht unter dem Begriff Nachhaltigkeit
Der französische Sportartikelhersteller und -händler Decathlon, das Dessauer Deutsche Rote Kreuz und die Dessauer Arbeits- und Sozialfördergesellschaft (ASG) starteten in dieser Woche eine gemeinsame Kleidersammel-Aktion, die unter Begriff Nachhaltigkeit steht.
Kunden und Mitarbeiter werden gebeten, gebrauchte, nicht mehr benötigte und gut erhaltene Kleidung zu spenden. Besonders gefragt sind Kinder- sowie Babybekleidung. Um so vielen Menschen wie möglich zu helfen, ist jede Art von Kleidung erwünscht. Egal, ob für den Sport oder die Freizeit. Der Aktionszeitraum beträgt zwei Wochen. Er endet am 14. März.
Die Spenden, die Decathlon im Eingangsbereich seiner Filiale in Mildensee sammelt, werden von Ehrenamtlern des Dessauer Deutschen Roten Kreuzes sortiert und dann in den Räumen der ASG, Schlachthofstraße 11, in der eigenen Wäscherei aufbereitet. „Alles Verwertbare wird Sozialbedürftigen in unserer Kleiderkammer angeboten“, versichert ASG-Chef Andreas Heinze.
Nicht brauchbare Kleidung - so viel Ehrlichkeit müsse sein - werde auch hier der industriellen Verwertung zugeführt. Wenn es um die Verwertung geht, arbeiten ASG und DRK eng zusammen. Unbrauchbarere Textilien werden der Industrie zugeführt, um zum Beispiel als Putzlappen verarbeitet zu werden.
Kleiderkammer in Dessau ist gut bestückt - Baby- und Kinderkleidung ist aber immer gefragt
„Unsere Kleiderkammer ist ganz gut bestückt“, findet Heinze. Sie werde aber auch gut genutzt. Was Baby- und Kinderkleidung betrifft, so könne die Nachfrage nicht immer befriedigt werden. Es fehlt laut Heinze nicht nur an geeigneter und gut erhaltener Kleidung, sondern auch am Drumherum. Gemeint sind damit unter anderem Kinderwagen, Buggys, eben alles, was an Ausstattung und Spielzeug heutzutage dazugehört.
Die am Montag gestartete 14-tägige Kleidersammelaktion geht auf das Engagement der Mitarbeiter von Decathlon Mildensee zurück. „In unserem Unternehmen wird seit einiger Zeit auf Nachhaltigkeit gesetzt“, schildert Sportleader Dominik Schmelzer. Weil es schon länger Kontakte zum Deutschen Roten Kreuz gibt, rief Schmelzer beim DRK an, ob Interesse an einer gemeinsamen Aktion bestünde. Mit dem DRK kam auch die ASG ins Boot, die die Kleiderspenden verwertet.
Rund 60 Prozent der Spenden seien in der Regel nutzbar, nennt DRK-Geschäftsführer Ralf Zaizek eine Quote, die sich seiner Meinung nach sehen lassen kann. Sowohl DRK als auch ASG verfügen im Stadtgebiet über Sammelcontainer. Doch leider wird manchmal darin auch Hausmüll entsorgt, was die Spenden unbrauchbar macht, wissen Zaizek und Heinze. Beide erzählen, dass Ehrenamtler beim Sortieren nicht zimperlich sein dürfen. Bei Spenden, die die ASG persönlich erhält oder die in geschlossenen Räumen wie jetzt im Mildenseer Sportgeschäft abgegeben werden, laufe die Sortierung ohne große Beanstandungen ab.
Pläne für eine weitere Zusammenarbeit werden geschmiedet
In den kommenden zwei Wochen sind nun die Kunden und Passanten gefragt. Ob die Aktion eine Eintagsfliege bleibt? Momentan sieht es nicht so aus. Nachhaltigkeit, so finden alle drei Partner, sei ein weites Feld. Es ist nicht ausgeschlossen, dass DRK, ASG und Decathlon zum Kindertag eine gemeinsame Kinderkleiderbörse veranstalten werden. Zumindest ist die Idee laut Schmelzer bereits geboren.
Was Nachhaltigkeit angeht, so verweist Sportleader Schmelzer auch auf einen kleinen Stand im Geschäft in Mildensee. Dort werden sogenannte Rückläufer angeboten. „Ich finde, das ist auch eine gute Sache“, sagt er. (mz)