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Anhaltischer Heimatbund  Anhaltischer Heimatbund: Neuer Präsident Harald Rupprecht vergibt Ehrennadeln in Dessau

Von Silvia Bürkmann 09.04.2018, 12:10
Werner Hellmich und Doris Berlin erhalten die Ehrennadeln von Harald Rupprecht (v.l.n.r.)
Werner Hellmich und Doris Berlin erhalten die Ehrennadeln von Harald Rupprecht (v.l.n.r.) Lutz Sebastian

Dessau - Der Anhaltische Heimatbund hat einen neuen Präsidenten. An die Spitze des Bundes der Anhalt-Freunde zwischen Harz und Fläming rückte zur turnusmäßigen Wahl am Donnerstagabend Harald Rupprecht. Der Dessauer übernahm den Staffelstab für das Amt von dem Gröbziger Frank Bunkert.

Rupprecht ist dienstlich Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Bitterfeld-Wolfen, seit drei Jahren ehrenamtlich im Anhaltischen Heimatbund (AHB) aktiv und war seit 2015 stellvertretender Vorsitzender im AHB. Als Präsident steht er jetzt an der Spitze für aktuell 35 Mitglieder. Das sind Städte und Gemeinden im historischen Landstrich Anhalt und Einzelmitglieder.

Verdiente Streiter für die Region erhalten Ehrennadel des Anhaltischen Heimatbundes

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung unterm Dach des Landeskirchenamtes in der Dessauer Friedrichstraße wurden bei einer öffentlichen Festveranstaltung des Anhaltischen Heimatbundes zum zweiten Mal verdiente Streiter für Anhalt mit der Ehrennadel des Anhaltischen Heimatbundes geehrt.

Die Ehrennadel in schlichter Form, ohne großen Pomp, aber als Zeichen allerhöchster Wertschätzung, überreichte der neu gekürte Präsident diesmal an zwei besonders verdiente Mitstreiter: An Doris Berlin aus Coswig und Werner Hellmich aus Radegast. „Wir sind stolz, dass wir sie haben“, nannte der Laudator und Dessauer Publizist Helmut Erfurt die langjährige Coswiger Bürgermeisterin Doris Berlin ein leuchtendes Beispiel für das kulturvolle Miteinander von Menschen - im Streit der Meinungen ebenso wie bei gemeinsamen Feiern und Festen.

„Ich fühle mich als Kind Anhalts. Und das war und wird nie anders sein“, so die ergriffene Preisträgerin, die zur allerersten Vergabe der AHB-Ehrennadel 2016 an Helmut Erfurt selbst als eine der Ersten gratulierte.

Neuer Vorsitzender Harald Rupprecht: „Ehrennadel soll etwas ganz Besonderes bleiben.“

Werner Hellmich hatte 1990 in Radegast den dortigen Heimatverein aus der Taufe gehoben und den Verein fünf Jahre zum Heimat- und Trachtenverein Radegast erweitert. In ganz Anhalt stand Hellmich ab den 1990er Jahren Interessenten im Prozedere neuer Vereinsgründungen hilf- und kenntnisreich zur Seite, wie beispielsweise der Schützengilde Dessau.

„Der Anhaltische Heimatbund will auch künftig seine vielen Mitstreiter in Städten und Dörfern würdigen“, kündigte Vorsitzender Rupprecht an: „Nicht inflationär, sondern ausgesucht: Jedes Jahr oder alle zwei. Unsere Ehrennadel soll etwas ganz Besonderes bleiben.“ Die Auszeichnung honoriert die Förderung des Bewusstseins für anhaltische Traditionen und Geschichte.

Kirchenpräsident Joachim Liebig will Heimat in entkrampfter Form neu verstehen

Mit der anhaltischen Identität eng verbunden sieht Kirchenpräsident Joachim Liebig auch die Heimatverbundenheit. „Das urdeutsche Wort ,Heimat’ wurde oft und wird wieder missbraucht, ist aber in seiner Bedeutung unverzichtbar. Wir müssen es in entkrampfter Form neu verstehen.

Denn Heimat bedeutet mehr als Zuhause. Es beschreibt das Gefühl von Verwurzelt-Sein und Verbundenheit“, so Liebig in Doppelfunktion als Kirchenpräsident und AHB-Vorstandsmitglied in seinem Grußwort.

Zum über 800-jährigen Anhalt gehört seit fast 100 Jahren das Bauhaus. In ihrem Festvortrag informierte Helga Huskamp, Kommunikationschefin der Stiftung Bauhaus Dessau, die Anhalt-Freude über Planungen und Höhepunkte für das Bauhausjubiläum 2019. „Wir stehen bereit für eine Zusammenarbeit“, kündigt Rupprecht an. (mz)

Der Anhaltische Heimatbund (AHB) wurde im Oktober 1990 gegründet, um die Stimme Anhalts wieder deutlicher zu erheben, Identität zu stiften und zu bewahren. Der Anhaltische Heimatbund e.V. engagiert sich für die Pflege des Brauchtums, Umwelt- und Naturschutz, Denkmalpflege sowie die Anlage und Erhaltung von gemeinnützigen Einrichtungen.

Außerdem ist er Mitorganisator beim traditionsreichen Drehbergfest im Gartenreich Dessau-Wörlitz und arbeitet mit regionalen und überregionalen Vereinen und Verbänden wie dem Verein für Anhaltische Landeskunde zusammen.

Der Anhaltische Heimatbund e.V. wird getragen von den Heimatvereinen der Städte und Gemeinden sowie anderen angeschlossenen Vereinen sowie Gebietskörperschaften und Bürgern.

››Kontakt: Geschäftsstelle, Poststraße 14 Dessau, Telefon: 0340/252614 02 oder über www.anhaltischer-heimatbund.de.