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Angst vor der Flut Angst vor der Flut: Rehse: Nichts ist jetzt mehr planbar

16.08.2002, 19:25

Kühren/Susigke/MZ. - Für Herbert Rehse und das Team der Kührener Agrar GbR hieß es gestern mähen und nochmals mähen. "Um zu retten, was noch zu retten geht", meint der Firmenchef. "So etwas habe ich noch nie erlebt", so Rehse. Die Tiere habe man bereits gestern früh von der Weide geholt. "Nichts ist jetzt mehr planbar." Mit dem Bauernverband habe er bereits gesprochen, dass die Tiere abtransportiert werden. Rehse hofft, dass es heute früh passieren wird. 150 Kühe und Bullen seien betroffen. Wie der Bauernverbandsvorsitzende Heinz Vierenklee auf MZ-Anfrage informierte, werde er natürlich alles ermöglichen, um die Tiere zu retten und die Fahrzeuge bereitzustellen. Kührens Ortsbürgermeister Hartmut Borghardt pendelte gestern zwischen Aken und Kühren. Um mal Sand, mal Säcke zu besorgen. Er spricht von einem "panischen Ausnahmezustand". Die Bürger haben bereits fast alle ihre größeren Tiere weggeschafft, teilt er mit.

Bei Roland Jungmann ist der Hof bereits pferdefrei, berichtet er. Etwa 160 Rinder verließen gestern Nachmittag Susigke in Richtung Reppichau, so der Landwirt. Während Aken noch am Donnerstagvormittag Stadtfest feierte und erst am Nachmittag nach dem Sandsack griff, formuliert Jungmann ironisch, "mussten wir uns selbst drehen".

Uwe Wierschke, Eigner der Passagierschiffe "Klabautermann" und "Fürst Leopold", hofft, dass seine Schiffe ohne Schaden durch das Hochwasser kommen. "Ich habe so viele Leinen festgemacht wie möglich", sagte Wierschke, der in der Nähe seiner Anlegestelle damit beschäftigt war, Sandsäcke zu füllen.