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Altenpfleger in Dessau Altenpfleger in Dessau: Nach der Ausbildung in die Festanstellung

Von Magdalena Kammler 07.09.2016, 17:00
Schulleiterin Doreen Labs (li.) gratuliert Birgit Siebholz zum erfolgreichen Abschluss als Altenpflegerin.
Schulleiterin Doreen Labs (li.) gratuliert Birgit Siebholz zum erfolgreichen Abschluss als Altenpflegerin. L. Sebastian

Dessau - Sichtlich erleichtert und freudestrahlend nimmt Birgit Siebholz ihr Zeugnis entgegen: Sie hat es geschafft - und nicht nur das. Sie hat ihre Ausbildung zur Altenpflegerin mit Bravour bestanden, als eine von drei weiteren Mitstreitern ein „sehr gut“ erhalten.

Insgesamt haben jetzt 18 Altenpfleger ihre Ausbildung nach drei und bei einer ähnlichen Vorausbildung nach zwei Jahren am Institut für Weiterbildung in der Kranken- und Altenpflege (IWK) erfolgreich abgeschlossen.

Nun erwartet sie das Berufsleben. „Ich freue mich, dass über 70 Prozent bereits einen Arbeitgeber gefunden haben“, berichtet Ines Blaschczok, Geschäftsführerin des Jobcenters Dessau-Roßlau.

Raus aus der Arbeitslosigkeit

Die Absolventen im Alter zwischen 29 und 57 Jahren sind die erste Qualifizierungsklasse dieser Art, die nach einer Phase der Arbeitslosigkeit zusammen mit dem Jobcenter 2013 die Ausbildung am IWK ansteuerte.

Auch Birgit Siebholz hat nach ihrer Ausbildung den Übergang ins Berufsleben nahtlos geschafft. „Morgen fange ich schon an“, erzählt die zweifache Mutter. Es ist ein unbefristeter Arbeitsvertrag. In der heutigen Zeit nicht selbstverständlich.

Intensiver Bezug zu den Menschen

Jedoch war es bis hierhin ein weiter Weg für die junge Mutter. Ihre vorherige Ausbildung als Krankenschwester musste sie abbrechen, Familienplanung und Beruf? Schwierig. So blieb ihr nichts anderes übrig, als Gelegenheitsjobs auszuüben.

Heute sind die Sprösslinge im Grundschulalter, und dank der Unterstützung durch die Großmutter hat es die 32-Jährige noch mal versucht, in einem ähnlichen Berufsfeld.

„Ich wollte Altenpflegerin werden, weil der Bezug zu den Menschen intensiver ist als bei Krankenschwestern“, erzählt Siebholz. Im Krankenhaus sei es schwierig, eine Bindung aufzubauen, da nach ein paar Tagen die Patienten wieder weg sind. Im Altersheim begleitet die Altenpflegerin die Senioren hingegen über Monate, wenn nicht sogar Jahre.

Unbefristete Festanstellung in Aussicht

Aber der Beruf ist auch eine Herausforderung. „Achten Sie auf sich und Ihre Gesundheit!“, gibt Ines Blaschczok den Absolventen mit auf den Weg.

Neben dem fachlichen Wissen seien vor allem psychische und körperliche Stärken gefragt. Stefan Schwendtke kennt diese Herausforderungen. Eigentlich ist der 33-Jährige gelernter Bäcker.

Durch die Pflege des eigenen Großvaters interessierte er sich jedoch mehr für den Pflegeberuf, absolvierte eine einjährige Ausbildung zum Pflegehelfer und hat nun seine Ausbildung nach weiteren zwei Jahren als Altenpfleger in der Tasche.

Auch er hat Kinder und weiß, wie es ist, das zu koordinieren. „Es ist anstrengend, aber es hat geklappt“, freut sich der junge Familienvater. Seine Frau, die zur Zeit Psychologie studiert, unterstützt er so gut es geht. Und auch er hat eine unbefristete Festanstellung in Aussicht.

Engere Begleitung wünschenswert

Doreen Labs begleitete als Institutsleiterin des IWK die Auszubildenden in den letzten drei Jahren und kann sich noch gut an die ersten Wochen erinnern: „Viele waren unsicher und aufgeregt, mit den Jahren sind sie kompetenter und selbstbewusster geworden, das freut mich zu sehen“, konstatiert Labs.

Der Beruf des Altenpflegers sei nicht einfach ein Beruf, viel mehr eine Berufung: „Daher ist es besonders wichtig, mit Herz und Verstand zu agieren.“ Für die Zukunft wünscht sich die Institutsleiterin, dass die Kooperation und der Austausch zwischen den Praxis-Einrichtungen und der Lehrstätte noch enger werden, um die Auszubildenden besser zu begleiten. (mz)